Der wiedergewählte Thomas Haas und seine Lebensgefährtin Susann Krüger (von rechts) nehmen die Glückwünsche der Bürger entgegen. Foto: Sum

Amtsinhaber erhält 94,5 Prozent der Stimmen. Wahlbeteiligtung liegt bei 41,3 Prozent. Mit Kommentar

Schiltach - Turbulent war bei der Bürgermeisterwahl in Schiltach am Sonntag höchstens das stürmische Wetter: Mit 94,5 Prozent der Stimmen ist Amtsinhaber Thomas Haas als Bürgermeister klar wiedergewählt worden.

Obwohl Thomas Haas als Einziger auf dem Stimmzettel gestanden hatte, dauerte es, bis die 1298 Stimmen ausgezählt waren. So war es kurz nach 19 Uhr, als Michael Buzzi, Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses, auf dem Marktplatz das Ergebnis verkündete.

Rund 200 Bürger, etliche Bürgermeister-Kollegen – beispielsweise aus Schenkenzell, Aichhalden, Wolfach und Alpirsbach – und Mitglieder des Gemeinderats warteten gespannt auf diesen Moment. Beifall brandete auf, als Buzzi die wichtigen Zahlen des Tages verkündete: Von 3140 Wahlberechtigten gaben 1298 Bürger ihre Stimme ab – 1226 von ihnen wählten Thomas Haas. Er bekam damit 94,5 Prozent der Stimmen. 19 Bürger wählten andere Personen, 53 Stimmen waren ungültig (siehe Infokasten). Die Wahlbeteiligung lag bei 41,3 Prozent.

"Das Ergebnis ist sehr respektabel", resümierte Michael Buzzi, es sei eine Würdigung der bisherigen Arbeit, die Haas geleistet habe. "Das ist ein toller Start in diese Wahlperiode", sagte Buzzi, der den Bürgermeister als CEO (Chief Executive Officer) einer Gemeinde bezeichnete. Dazu gehörten Flexibilität und Fortune, so Buzzi: "Wir wünschen dir dieses gute Händchen, Gelegenheiten zu erkennen und zu ergreifen."

Er schloss seine Rede mit den Worten: "Wir schicken den Bürgermeister los, aber nicht vor. Der Gemeinderat steht an seiner Seite, die Bürger stehen an seiner Seite" und auch Partnerin Susann Krüger stehe an seiner Seite. Ihr überreichte Buzzi einen Blumenstrauß.

Wegen des einsetzenden Gewitters mit heftigem Regen fiel die Rede von Thomas Haas recht kurz aus. Er bedankte sich bei den Anwesenden und all jenen, die ihn gewählt hatten. Im Vorfeld habe er gesagt, dass er mit einer Wahlbeteiligung von 35 Prozent glücklich sei, "daher bin ich jetzt überglücklich".

Die Bürger nutzten anschließend die Gelegenheit, Thomas Haas unter den Klängen der Stadt- und Feuerwehrkapelle im Trockenen zu seiner Wiederwahl zu gratulieren.

Info: Sonstige Stimmen

19 Bürger nutzten die leere Zeile auf dem Stimmzettel, um eine andere Person zu wählen. Stimmen bekamen:

Michael Buzzi (sechs Stimmen), Michael Grumbach (zwei), Thomas Kipp (zwei), Inge Wolber-Berthold (zwei), Antonia Benz-Wöhrle (eine), Georg Bühler (eine), Konrad Heizer (eine), Thomas Möcke (eine), Jan Paukstat (eine), Friedrich Trautwein (eine) und Erwin Wolber (eine).

Es bekamen auch Personen Stimmen, die aus Altersgründen nicht mehr wählbar waren, beispielsweise Altbürgermeister Peter Rottenburger. Diese Stimmen wurden als ungültig gewertet.

Kommentar: Rückenwind

Von Michaela Sum

Eine Überraschung ist es nicht, dass Thomas Haas als Bürgermeister wiedergewählt wurde. Dennoch haben die Schiltacher Bürger mit ihrer Stimmabgabe ein deutliches Zeichen gesetzt und den 54-Jährigen mit 94,5 Prozent klar im Amt bestätigt. Besonders gefreut haben dürfte sich Haas darüber, dass die Schiltacher ihm den Wunsch von einer Wahlbeteiligung von 35 Prozent mehr als erfüllt haben – sie lag mit 41,3 Prozent sogar noch höher. Mit dem Rückenwind dieses Wahlergebnisses kann Haas in den kommenden acht Jahren nun also die großen Projekte angehen, die er in den Bürgergesprächen im Vorfeld der Wahl schon angekündigt hat: die Umgestaltung des Friedhofs, das Parkhaus in der Hauptstraße, weitere Parkmöglichkeiten in der Eythstraße und ein möglichst barrierefreies Rathaus. Die Bürger sind mit seiner Arbeit ja offensichtlich sehr zufrieden.