Die Stützmauer steht: Projektleiter Reinhold Leicht (rechts) vom Regierungspräsidium Freiburg begleitet die Arbeiten zur Sanierung der Mauer zwischen Schiltach und Schenkenzell. Polier Torsten Koinzel und seine Kollegen von der Firma Nacken haben am Dienstagmorgen noch kleine Restarbeiten zu erledigen. Foto: Sum Foto: Schwarzwälder Bote

Bauarbeiten: Sanierung der Stützmauer wird schneller beendet als geplant / Gutes Wetter von Vorteil

Auto- und Radfahrer können aufatmen: Seit gestern, Dienstag, sind die Arbeiten an der Stützmauer zwischen Schiltach und Schenkenzell abgeschlossen, die Sperrung ist aufgehoben und die Straße wieder frei.

Schiltach. "Nur noch ein paar Restarbeiten sind zu erledigen", sagt Reinhold Leicht vom Regierungspräsidium Freiburg, Außenstelle Donaueschingen, der das Projekt leitet, am Dienstagmorgen. "Es sieht gut aus", zeigt er sich erfreut. Was jetzt noch gemacht werden muss, sind Kleinigkeiten: "Die Randsteine müssen ausgefugt und die Fugen ausgegossen werden", zählt Leicht auf.

Damit ist die Sanierung der Stützmauer deutlich schneller beendet, als zunächst geplant. Anfangs war von einem Fertigstellungstermin Ende September die Rede: "Wir haben Vollgas gegeben", begründet Leicht. Lob hat der Projektleiter auch für das Unternehmen Nacken aus Steißlingen: "Die Firma hat die Arbeiten hervorragend koordiniert und ausgeführt."

Anfang Mai war die Maßnahme gestartet. Während der Arbeiten war die Straße nur halbseitig befahrbar, eine Ampel regelte den Verkehr. Für Radfahrer war indes gar kein Durchkommen, sie wurden über die Schenkenzeller Straße umgeleitet.

Zur Sicherung des Hangs wurden zunächst sogenannte Anker, etwa drei bis dreieinhalb Meter lange Stahlstangen, ins Erdreich eingebracht. Diese wurden anschließend mit Beton umhüllt. Auf die gesamte Fläche wurde eine Spritzbetonschale angebracht. Oben drauf kam schließlich eine Vorsatzschale aus Naturstein. Die dafür verwendeten quaderförmigen Granitblöcke kommen nach Angaben des Regierungspräsidiums aus dem Schwarzwald.

Gepflasterter Randstein soll für bessere Orientierung sorgen

Leicht war jeden Dienstag vor Ort, um den Fortschritt der Arbeiten zu verfolgen – und immer dann, wenn es "außergewöhnliche Dinge abzuklären gab". Viel sei das nicht gewesen: Lediglich der Spritzbeton musste wegen lockeren Gesteins im Hang etwas dicker als geplant ausgebracht werden. "Ansonsten lief alles wie geplant", so Leicht.

Auch die Kosten lägen im geplanten Rahmen. Den Löwenanteil trägt der Bund. Einen geringfügigen Anteil habe die Stadt Schiltach zu bezahlen – "für Arbeiten am Geh- und Radweg", erklärt der Projektleiter.

Bei den Arbeiten wurde an Radfahrer und Fußgänger gedacht: So gibt es künftig keinen Grünstreifen mehr, der den Radweg von der Straße trennt, sondern einen gepflasterten Randstreifen. "Wir haben uns für braune Pflastersteine entschieden", sagt Leicht. Sie sollen Radfahrern zur besseren Orientierung dienen.

Auch für die Straßenmeisterei habe der gepflasterte Randstreifen einen Vorteil: "Sie müssen den Streifen nicht alle paar Wochen mähen und dafür die unübersichtliche Kurve aufwendig absichern."

Am Mauerende Richtung Schenkenzell wurden Radfahrer ebenfalls berücksichtigt. Dort wurde auch ein Winkel zwischen Mauer und Radweg ausgepflastert. "Wenn ein Radfahrer vom Weg abkommt, fällt er nicht, wie es vielleicht der Fall wäre, wenn die Fläche begrünt wäre", so Leicht.

Das gute Wetter habe den vorzeitigen Abschluss der Arbeiten ebenfalls unterstützt. Bei lang anhaltendem Regen, bei dem Wasser den Hang hinuntergelaufen wäre, "hätten wir aufhören müssen", sagt Leich t. "Beton können wir nicht auf einen nassen Untergrund aufbringen."

Was zunächst noch von der Baustelle übrig bleibt, wenn Ampel und Fahrbahnteiler jetzt abgebaut sind, ist der Bauzaun oberhalb der Mauer. Er bleibt so lange stehen, "bis dort eine Absturzsicherung angebracht ist", meint Leicht.

Der Projektleiter ist "sehr zufrieden" – mit der Verarbeitung der Stützmauer ebenso wie mit der zeitlichen Abwicklung der Maßnahme. Ein Urteil, das die Auto- und Radfahrer wohl teilen dürften angesichts der Tatsache, dass ihnen einige Wochen Sperrung erspart bleiben.