Marktmeister Klaus-Ulrich Neeb hat nicht nur die Schramberger Straße, sondern auch das Vorland für Stände eingeplant. Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder Bote

Veranstaltung: Bis zu 90 Stände werden die Innenstadt füllen / Gleichzeitig verkaufsoffener Sonntag

Alle 23 Kunsthandwerkermärkte von 1996 bis heute hat Klaus-Ulrich Neeb im Auftrag der Stadt als Marktmeister betreut.

Schiltach. Restlos ausgebucht sind die Stellplätze für den 23. Kunsthandwerkermarkt am Sonntag, 29. April: Mindestens 85, vielleicht sogar 90 Kunsthandwerker aus der gesamten Republik und dem benachbarten Ausland werden in die Fachwerkstadt kommen und ihre Stände einrichten.

Seit 23 Jahren ist Klaus-Ulrich Neeb als Marktmeister der Organisator des jährlichen Kunsthandwerkermarkts tätig und sorgt für den reibungslosen Ablauf, übrigens auch bei den Krämermärkten im Frühjahr, Sommer und Herbst: Anmeldungen müssen entgegengenommen werden, der Lageplan für die Stände erstellt werden. "Miteinander reden und gemeinsam eine Problemlösung finden", ist das Prinzip, mit dem er Konflikte löst.

Anregungen holt sich Neeb auf anderen Märkten: "Wenn ich dort unterwegs bin, beobachte ich die Trends, spreche mit den Ausstellern und werbe auch für unseren Markt", erzählt er.

Das Schiltacher Marktprinzip habe sich bewährt: Keine Handelsware wie beim Krämermarkt, keine Gewerbeschau mit ausgestellten Autos dazwischen, "kein Handwerkertag der offenen Tür". Stattdessen ausschließlich Kunsthandwerker, die ihr Gewerbe haupt- oder nebenberuflich ausüben. Kunsthandwerk als Schwerpunktthema des Markts und nicht in erster Linie als Mittel zum Zweck für den verkaufsoffenen Sonntag. Nicht nur ein umfangreiches Rahmen- und Kinderprogramm, sondern auch ein vielfältiges kulinarisches Angebot an acht Ständen sollen den Markt attraktiver machen.

Schon am Freitag vor dem Kunsthandwerkermarkt stellt der Bauhof die Stände auf, aber nach hinten verschoben, damit sie den Verkehr nicht behindern: Von der evangelischen Stadtkirche bis zur Häberlesbrücke unter Einbeziehung des Modehauses Trautwein, die Schramberger Straße und natürlich auf dem Marktplatz, wo wegen der Topografie die Standaufstellung ein Herausforderung ist.

Vom Main zur Kinzig

1974 ist Neeb aus seiner Heimatstadt Frankfurt nach Schiltach gekommen. Vom Main an die Kinzig, um bei Hansgrohe als "Produktmanager für Spiegelschränke und Zeitventile" zu arbeiten, später bei Werbeagenturen und bei BBS. Mitte der 1990er-Jahre kam auch in den kleineren Städten die Idee auf, verkaufsoffene Sonntage abzuhalten. Der damalige Bürgermeister Peter Rottenburger und Karl Trautwein vom Gewerbeverein erkannten die Zeichen der Zeit und starteten das Stadtmarketing. Da Schiltach keine Einkaufszone habe, entschloss man sich für eine themenbezogene Lösung: Den Kunsthandwerkermarkt im Frühjahr, immer am letzten Sonntag im April und den Bauernmarkt im Herbst, immer am dritten Sonntag im Oktober.

So startete der erste Handwerkermarkt 1996 mit 40 Marktständen, schon damals mit Neeb als von Rottenburger beauftragten Marktmeister. Beim 23. ist das Interesse der Aussteller groß: "Es gibt sogar eine Warteliste von Nachrückern, wenn ein angemeldeter Teilnehmer kurzfristig nicht kommen kann", sagt Neeb.

Wegen der Sperrung der Schiltacher Altstadt werden die innerstädtischen Bushaltestellen am Sonntag, 29. April, größtenteils nicht angefahren. Die Linienbusse fahren über den Schloßberg- und Kirchbergtunnel direkt zum Bahnhof. Für den Markt werden schon ab Freitag, 27. April, Stände in der Hauptstraße und im Bereich des Schiltacher Marktplatzes sowie im "Hinteren Städtle" aufgebaut.

In dem Bereich sollten keine Autos geparkt werden. Am Sonntag ist dann zusätzlich die Hauptstraße von der Häberlesbrücke bis zum Lehengerichter Rathaus und die Schramberger Straße von der Einmündung Spitalstraße bis zur Stadtbrücke gesperrt. Die Verkehrsteilnehmer werden von der Stadtverwaltung gebeten, die Stadtumfahrung mit den Tunnels als Umleitungsstrecke in Anspruch zu nehmen.