Pflegedienstleiterin Claudia Hettich hat im August auch die Einsatzleitung der Nachbarschaftshilfe übernommen. Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Ehrenamtliche Unterstützung erhält 3000 Euro / Nachfrage steigt

Schiltach. Die von der Sozialgemeinschaft organisierte ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe Schiltach/Schenkenzell erhält in den Jahren 2017 und 2018 jeweils 3000 Euro Zuschuss von der Stadt. Das beschloss der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung des Jahres.

Als Vorsitzender der Sozialgemeinschaft Schiltach/Schenkenzell war Bürgermeisteramt Thomas Haas bei diesem Tagesordnungspunkt befangen. Er nahm weder an der Beratung noch an der Beschlussfassung teil und wechselte auf die Zuschauerplätze im Rathaussaal.

Stattdessen übernahm Bürgermeisterstellvertreter Michael Buzzi vorübergehend die Sitzungsleitung und berichtete über den aktuellen Stand: Hauswirtschaftliche Unterstützung, Einkaufsdienste und Begleitung zum Arzt würden von der Bevölkerung immer besser angenommen. Die Einsatzstunden hätten sich von Anfang 2016 von 20 bis 30 Stunden im Monat bis Ende 2016 auf 100 Stunden gesteigert. Aktuell seien es circa 130 Stunden monatlich, die von 13 Helfern bei durchschnittlich 16 Kunden geleistet werden.

Den Aufwendungen für diesen Service in Höhe von 28 040 Euro stehen Einnahmen durch die Vergütung der Kunden in Höhe von 23 040 Euro gegenüber. Die Gemeinde Schenkenzell hat bereits erklärt, für die Jahre 2017 und 2018 eine Abmangelbeteiligung in Höhe von 2000 Euro jährlich zu übernehmen, sodass letztendlich noch eine Deckungslücke von 3000 Euro pro Jahr besteht. Nicht zuletzt wegen der notwendigen Schulungen für die Helfer: Jeder wird in insgesamt 30 Stunden auf seine Tätigkeit vorbereitet.

Die Gemeinderäte waren sich darin einig, dass es sich um ein professionell organisiertes Angebot für die Bürger handelt. "Das Projekt ist gut und läuft auch gut", erklärte Gemeinderat Axel Rombach.

Einstimmig wurde schließlich beschlossen, der Nachbarschaftshilfe den beantragten Zuschuss zu gewähren. Es wird erwartet, dass bei weiter steigender Nachfrage die Nachbarschaftshilfe in absehbarer Zeit ohne Zuschüsse durch die Gemeinden auskommt. Ab 170 Stunden im Monat läuft das Projekt kostendeckend.

Den Anstoß für die Nachbarschafthilfe hatte eine Leader-Studie im Sommer 2015 über das "Älterwerden in Schiltach" gegeben. Die Befragung hatte ergeben, dass man mit Seniorenangeboten in der Stadt überdurchschnittlich gut versorgt ist. Vermisst wurde allerdings eine Nachbarschaftshilfe im hauswirtschaftlichen Bereich.