Besondere Einblicke bekommen die Kinder beim Ferienprogramm – immer dürfen sie dabei selbst aktiv werden. Foto: Jugendbüro Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Sommerferienprogramm geht nach sechs Wochen zu Ende / Nachfrage bei Eltern-Kind-Aktion ist sehr groß

Schiltach. " Das Sommerferienprogramm in Schiltach ist eine erfolgreiche Kooperation zwischen dem Jugendbüro und vielen Schiltacher Vereinen und Einrichtungen. Gemeinsam gab es in den sechs Wochen Sommerferien 36 Veranstaltungen, fast kein Wochentag verging ohne Programmpunkt", ziehen die Verantwortlichen ein positives Fazit. Trotz der erschwerten Bedingungen aufgrund Corona seien fast alle Kooperationspartner wieder mit dabei gewesen. "Die Teilnehmer-Zahlen wurden angepasst, möglichst viele Veranstaltungen nach draußen verlegt und ein Hygienekonzept erarbeitet. Zur Unterstützung stellte das Jugendbüro jedem Verein ein ›Coronakit‹ mit Hygienekonzept, Desinfektionsmittel, Mund-Nasen-Schutz und Piktogrammen zur Erklärung der Regeln zur Verfügung", heißt es weiter. Die letzten Aktionen im Überblick:

Nachts im Museum

Museumsleiter Andreas Morgenstern lud nachts in "sein Reich" ein – zehn Kinder und Jugendliche ließen sich dazu nicht lange bitten. Sie nutzten die Chance, sich 90 Minuten von der besonderen Atmosphäre in den historischen Räumlichkeiten mitnehmen zu lassen. Morgenstern stattete seine Gäste mit Klemmbrett und Taschenlampe aus und schickte sie auf Rätselreise – die Lichter im Museum blieben dazu aus. So bekamen einige Exponate einen leicht gruseligen Anschein. Als das Rätsel gelöst war, beantwortete der Museumsleiter bereitwillig die Fragen der Besucher.

Fußbänkchen

Gleich ausgebucht war die Elte rn-Kind-Aktion "Fußbänkchen" des Jugendbüros. Deshalb gab es kurzerhand einen Zusatztermin, der ebenfalls großen Anklang fand. Die angesetzten zwei Stunden in der Werkstatt reichten allerdings nicht aus – letztlich wurden es laut Mitteilung vier. Verstärkung bekam das Jugendbüro durch die beiden jugendlichen Helfer Fabio und Elias. Sie betreuten die Kinder in den Pausen, unterstützten beim Bauen und räumten am Ende tatkräftig mit auf.

Oma, Opa, Pate, Mama und Papa – gemeinsam mit "ihrem" Kind wurde geschliffen, gebohrt, gesägt und zusammengebaut. Am Ende durften die Handwerker ihr Fußbänkchen mit nach Hause nehmen.

Walderlebnisstunden

Mit gepackten Rucksäcken trafen sich elf Kinder, um mit dem Schenkenzeller Revierförster Ulrich Wieland, Erika Gaiser und Hildegard Saige, alle Mitglieder des BUND Schiltach/Schenkenzell, auf Erkundungstour zu gehen. Drei Stunden wanderte die Gruppe am Häberlesberg und erfuhr vieles über den Wald und seine Bewohner. Auch die Frage, woran sich Fichten, Tannen, Kiefern und Douglasien erkennen lassen, wurde geklärt. Ein Tierrätsel ergab als Lösung den Eichelhäher, den die Kinder – als Präparat auf einem Baum sitzend – suchen mussten. Ein Pflanzenmemory forderte auf dem weiteren Weg die Beobachtungsgabe und das Gedächtnis der Kinder.

Wieland hatte einen Pirschpfad angelegt auf dem zehn Wildtier-Silhouetten in ihrer natürlichen Umgebung versteckt waren. Sie galt es zu entdecken. Am Ende des Pirschpfads gab es die Tierfelle dann zum Befühlen: von Wildschwein über Dachs, Reh, Fuchs und Marder wusste Wieland Interessantes zu erzählen.

Dem Bergfried erstürmt

Zum ersten Mal ging es im R ahmen des Ferienprogramms mit der Mitgliedergruppe Schiltach/Schenkenzell des Historischen Vereins für Mittelbaden auf die Ruine Schenkenburg. Marcus Löffler und Falko Vogler hatten ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.

Vom Schenkenzeller Bahnhof starteten die zwölf Kinder, die allesamt aus Schiltach kamen, zur Ruine – "am frühen Nachmittag konnte der Sturm auf die Schenkenzeller Burg beginnen". In drei Gruppen bewiesen die Kinder bei den Spielen "Sprungfuchsen", "Nicht Lachen" und "Wasserkette" ihr Geschick. Mit diesen Unterbrechungen war der Aufstieg kurzweilig und die Kinder besetzten stolz den Bergfried.

Nach einer Stärkung mit Brezeln und Apfelsaftschorle ging es auf die Suche nach versteckten Puzzleteilen, die zu einem Bild zusammengesetzt wurden – es zeigte eine Rekonstruktion der imposanten mittelalterlichen Burg. Die Betreuer Markus Armbruster, Marcus Löffler und Falko Vogler waren erstaunt über die Schnelligkeit mit der die Aufgabe gelöst wurde. Bis zum Abstieg blieb noch Zeit, die dann mit Dosenwerfen vertrieben wurde.