Der Fotograf Achim Mende mit seinem Kamera-Ballon in Schiltach. Foto: Rombach Foto: Schwarzwälder-Bote

Mann mit Helium-Ballon geht durch Schiltach / Achim Mende im Auftrag der Stadt unterwegs

Von Rolf Rombach Schiltach. Am Dienstag rätselten viele in Schiltach über einen Mann, der einen riesigen Ballon mit sich führte und ihn von Zeit zu Zeit in die Höhe steigen ließ. An dem Ballon war eine Kamera befestigt, und der Mann trug technische Gerätschaften mit sich. Was hatte der Mann im Sinn? Gedanken zum Datenschutz kamen auf. Des Rätsels Lösung ist jedoch ganz einfach.

Bei dem Mann handelte es sich um den bekannten Überlinger Berufsfotografen Achim Mende.

Er war von der Stadt Schiltach engagiert worden, um von besonders markanten Objekten Aufnahmen zur Verwendung bei Tourismus- und Stadtmarketing-Werbemaßnahmen zu machen.

Seit über 20 Jahren ist Mende weltweit unterwegs. Er hat ein Hightech-Ballonsystem entwickelt, das diesmal in Schiltach zum Einsatz kam. Drei Meter beträgt der Durchmesser des mit teurem Helium gefüllten Ballons. Lautlos und recht nahe kann er die Kamera mittels Ballon in einer Höhe bis zu hundert Metern an die Objekte heranführen. Dabei ist das Ballon-System dem Hubschrauber oder Flugzeug überlegen.

Das ungewöhnliche Fluggerät ist mit einer Leine gesichert, gehalten vom Fotografen, der dazu eine ordentliche Portion Kraft und Kondition einsetzen muss.

Außerdem ist große Geduld erforderlich, einen Ort einen Tag lang zu Fuß zu durchqueren und dabei konzentriert bei der Kameraarbeit zu sein. Mit Hilfe einer Fernsteuerung kann er zoomen, drehen und auslösen und alle weiteren technischen Befehle geben.

Mittels eines Monitors am Boden trifft er die Entscheidungen für die Aufnahmen. Ein 30 Meter hoher Teleskopmast und kreiselstabilisierte Kameras in Flugzeugen sind weitere technische Einrichtungen, die er gelegentlich einsetzt.

Achim Mende ist inzwischen weltweit bekannt. So ist er immer wieder im Auftrag großer Tourismusorganisationen, dann beispielsweise für Hotels in Dubai oder für Stararchitekten im Einsatz. Auch das Land Baden-Württemberg arbeitet immer wieder mit ihm zusammen. Hier bearbeitet er gerade Schlösser und Gärten. Und auch viele Kommunen haben seinen Dienst bereits in Anspruch genommen. "Bei meinen Aufnahmen beachte ich gewissenhaft den Datenschutz, der Missbrauch von geschützten persönlichen Daten ist ausgeschlossen", sagt er.

"Es war ein herrlicher Spaziergang durch das wunderschöne Schiltach, das ich in meinen Bildern mit ganz neuen Perspektiven erfasst habe", zeigt er sich von der Flößerstadt begeistert. Und er fügt hinzu: "Das schöne Spätsommerwetter war ein Volltreffer." Die Aufnahmen gehen nun an die Stadt.