Die Erddeponie "Vor Hunsel" ist schon gut gefüllt. Eine Alternative dazu zeichnet sich nicht ab. Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Deponie ist fast voll / Stadtverwaltung hat keine Lösung parat

Schiltach. "Langsam wird’s eng" – das hat Bürgermeister Thomas Haas in der Gemeinderatssitzung mit Blick auf die städtische Erddeponie "Vor Hunsel" gesagt. Die Kapazität gehe zur Neige – und: "Wir haben keine Idee, wo wir eine weitere ausweisen könnten."

Das Restvolumen liegt bei etwa 4000 Kubikmetern. "Das kann noch zwei Jahre halten, könnte aber auch in einem Jahr erschöpft sein, wenn aus einem größeren Vorhaben eine größere Anlieferung kommt", nannte Stadtbaumeister Roland Grießhaber die Zahlen.

Hans-Jörg Heinrich fragte, ob die Möglichkeit bestehe, auf Deponien von umliegenden Gemeinden auszuweichen. Grießhaber äußerte die Vermutung, dass diese es so handhabten wie auch die Stadt Schiltach und nur Material aus der eigenen Gemeinde annehmen. Es sei von der Landesregierung "gewollt, dass Aushub reduziert wird." Es solle bereits so geplant werden, dass bestenfalls gar kein Aushub anfalle oder dieser direkt wieder verbaut werde, so Grießhaber.

Laut Grießhaber gebe es neben Kreisdeponien auch Privatfirmen, bei denen Aushub angeliefert werden könne. "Das führt zu höheren Kosten und freut einen als Häuslebauer nicht", wurde Bürgermeister Haas deutlich.

Thomas Kipp bezeichnete es als "gute Lösung" für Bauherren und regionale Unternehmen, dass die bestehende Deponie so nah an der Bundesstraße angesiedelt sei. "Wir haben noch zwei ausgewiesene Baugebiete, wo noch einiges kommt. Es wäre gut, wenn wir eine Alternative hätten." Durch die Hanglage im Ort gehe es nicht ohne Aushub. Michael Pflüger bekräftigte: "Im Baugebiet Hinterm Schloss kommt richtig Volumen zusammen." Wenn das Material "50 bis 60 Kilometer weit zur Deponie gefahren werden muss, widerspricht das allem regionalen Denken", sagte Kipp und verwies auf den verfahrenen Sprit und entstehendes CO2.

Grießhaber ging auf die Schwierigkeiten bei der Standortsuche ein. Einerseits sollte die Nähe zur Bundesstraße gegeben sein, andererseits gebe es durch die Tallage vielerorts Gewässer mit umliegenden Biotopen, wo eine Deponie nicht infrage komme. Schon früher seien weitere Flächen untersucht worden – eine genehmigungsfähige sei bereits damals nicht gefunden worden.

Heinrich brachte die Idee ins Spiel, dass Eigentümer landwirtschaftliche Flächen für die Annahme von Aushub nutzen könnten. Er erinnerte an das Vorgehen beim Tunnelbau, bei dem Mutterboden weggeschoben, mit Aushub ausgefüllt und der Mutterboden wieder drauf getan worden sei. Das sei nur in sehr geringem Umfang möglich, so Grießhaber – und auch nur auf Betreiben des Landwirts selbst. Andernfalls sei man auch als Privater schnell "in einem Genehmigungsverfahren".

"Im Moment haben wir keine Lösung", bekannte Thomas Haas, die Verwaltung habe die Situation nun aber bekannt geben wollen.