Treffpunkt-Leiterin Gisela Schreiber (Dritte von rechts) lobt die Vielfalt der Ausstellung der Künstlerin Karin Kaiser (rechts). Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Mehr als 60 Bilder stellt die gebürtige Schiltacher Hobby-Malerin Karin Kaiser

Mehr als 60 Bilder stellt die gebürtige Schiltacher Hobby-Malerin Karin Kaiser im Treffpunkt aus. Weil darunter auch einige Motive aus der Flößerstadt zu sehen sind, hatte sich die Künstlerin einen guten Besuch bei der Vernissage am Samstag erhofft.

Die Ausstellung im Treffpunkt läuft bis Mittwoch, 31. Oktober. Sie kann immer mittwochs, freitags und sonntags von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr besucht werden.

Schiltach . Bei nur einem knappen Dutzend erschienen Kunstinteressierten hielt sich ihre Freude in Grenzen. Dabei besticht die Ausstellung der seit 1974 in Berlin lebenden Künstlerin mit einer Vielfalt an Motiven und Maltechniken. Ihr zweite Ausstellung in Schiltach – 2014 gab sie ihr Debüt – hat den Titel "Querbeet – mein Weg vom Bleistift zu Acryl" (wir berichteten).

Sie malt nicht nur mit Pinsel und Bleistift, sondern experimentiert auch mit der Spachtel. Aquarelle finden sich ebenso wie diffizile Bleistift- und Tuschezeichnungen, acrylfarbige Bilder auf Leinwand, Plakatfarbe im Glasdruckverfahren oder Gemälde in Ölkreide. Beim Anblick sticht dem Betrachter sofort das Bild mit dem Namen "Ungeschriebenes Buch" ins Auge, weil da trotz einer großen Rabenfeder nichts drin steht. An anderer Stelle weist eine Wanduhr auf "Die verlorene Zeit" hin.

Oft zeichnet und malt sie nach Vorlage landschaftliche Motive, die sie beim Besuch fotografierte – wie das Bild vom Nationalpark Sequoia im US-Bundesstaat Kalifornien.

Zu den Schiltach-Impressionen gehören unter anderem der Schiltach-Tunnel, bei dem Kaiser für den Schotter unter und neben dem Bahngleis verriebene Eierschalen verwendete. Des Weiteren sind die Schlossbergbrücke und ein Fenster zu einem Garten in der Bachstraße zu sehen. Auf Nachfrage nennt die Künstlerin den "Lebensbaum" als ihr Lieblingsbild.

"Diese Ausstellung verdient den Namen in jeder Hinsicht", hob Treffpunkt-Leiterin Gisela Schreiber in ihrer Begrüßung hervor und lud zum Rundgang ein. Wie Kaiser verriet, habe sie sich nach ihrer gesundheitsbedingten Frühpensionierung verstärkt in die Kunst gestürzt.

Bereits in den 1980er-Jahren habe sie VHS-Malkurse besucht, aber auch autodidaktisch gemalt. Weiteren Malunterricht habe sie ab 2008 von Annamaria Hauck erhalten, einer freischaffenden Künstlerin in Berlin. Das Malen bereite ihr sehr viel Spaß und sie habe noch einiges vor, versprach sie.

Weil ihre Wohnung langsam zu klein werde, müsse sie sich da etwas einfallen lassen. Als sie mit den 62 Bildern aus der Zeit von 1984 bis 2018 im Kofferraum ihres Wagens nach Schiltach gefahren sei, habe sie gehofft, dass ihr ja niemand hinten rein fährt, schilderte die Künstlerin ihre Sorgen und bedankte sich bei Rolf und Waltraud Rombach, die ihr beim Aufhängen der Bilder im Foyer, Kaffeestube und Mehrzweckraum geholfen haben.