Der Historische Verein trifft sich in gemütlicher Runde im Treffpunkt zur Hauptversammlung. Fotos: Buzzi Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Historischer Verein blickt auf Jubiläumsjahr zurück / Viele Termine im Kalender

Mit einer Präsentation hat der Historische Verein auf 100 Jahre Mitgliedergruppe Schiltach/Schenkenzell zurückgeblickt. Aber auch aktuelle Themen kamen bei der Hauptversammlung zur Sprache.

Schiltach/Schenkenzell. Die Mitglieder des Historischen Vereins Schiltach/Schenkenzell kamen am Freitag zur Jahresversammlung zusammen. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Markus Armbruster gedachten die Mitglieder des erst kürzlich verstorbenen Präsidenten des Historischen Vereins für Mittelbaden, Klaus G. Kaufmann, der in der Führung des Vereins eine schmerzliche Lücke hinterlässt.

Danach blickte Schriftführer Reinhard Mahn auf das vergangene Vereinsjahr zurück und erinnerte an eine ganze Reihe von Veranstaltungen, darunter fünf Vorträge, ein Literarisches Gespräch, zwei Exkursionen sowie als Höhepunkt die Ausrichtung der Jahrestagung des Gesamtvereins. Marcus Löffler, dem die Kasse und die Mitgliederbetreuung obliegt, vermeldete sieben neue Mitglieder, sodass zum Jahresende mit 86 der höchste Mitgliederstand seit 1919 erreicht wurde.

Die Kassenprüfer Otto Schinle und Andreas Morgenstern bestätigten eine einwandfreie Kassenführung, worauf Schinle zur Entlastung des Vorstands aufforderte, die einstimmig erfolgte. Zu Kassenprüfern für das Jahr 2020 wurden Andreas Morgenstern und Frank Sum gewählt.

Im Anschluss stellte der zweite Vorsitzende Werner Sum das Jahresprogramm 2020 vor. Er wies auf den "Aktionstag Geschichte" in Oberndorf hin, an dem sich der Verein zusammen mit dem Schiltacher Stadtarchiv präsentiere, auf Vorträge über das bedeutende Adelsgeschlecht der Zähringer und die Auswirkungen der Revolution von 1918 auf Schiltach und "was uns die Zimmerische Chronik über Schiltach und Schenkenzell" berichtet. Eine Exkursion nach Straßburg wird unbekannte Seiten der Europametropole aufzeigen und eine Veranstaltung im Herbst widmet sich unter historischen und kunstgeschichtlichen Aspekten der Kirche St. Ulrich in Schenkenzell. Auch das Literarische Gespräch hat wieder seinen festen Platz und eine erstmalige Beteiligung am Sommerferienprogamm in Schenkenzell ist fest eingeplant, heißt es in einer Mitteilung.

Lob für "bedeutenden Beitrag zum kulturellen Leben in den beiden Gemeinden"

In seinem Grußwort lobte Schenkenzells Bürgermeister Bernd Heinzelmann auch im Namen seines Schiltacher Kollegen Thomas Haas die Arbeit im Verein, die große Vielfalt der Veranstaltungen und damit auch einen bedeutenden Beitrag zum kulturellen Leben in den beiden Gemeinden. "Ich bin mir sicher, dass bei dieser thematischen Bandbreite auch in diesem Jahr wieder für jeden etwas dabei sein dürfte", sagte er.

Nach dem offiziellen Teil warteten die Vereinsmitglieder gespannt auf den Vortrag "100 Jahre Mitgliedergruppe Schiltach/Schenkenzell – ein Blick zurück". Erstmals seit Gründung im Jahr 1919 wurde die Entwicklung der Mitgliedergruppe anhand verschiedener Quellen aufgearbeitet und dokumentiert. Helmut Horn stellte die vielfältigen Informationen zu einer ansprechenden Präsentation zusammen. Horn berichtete vom Zustandekommen der Mitgliedergruppe, was auf einer Initiative des evangelischen Pfarrers Max Mayer beruhte sowie von den ersten Aktivitäten und dem Glück, dass im Laufe der Jahrzehnte aus den hier tätigen Lehrern und der Bürgerschaft mehrere namhafte Heimatforscher hervorgingen. Er hob dabei Otto Beil, Hermann Fautz, Julius Hauth, Fritz Laib, Herbert Pfau, Theo Becker, Historiker Hans Harter und Willy Schoch hervor.

1959 begannen Grabungen auf der Willenburg, die Ergebnisse wurden in Vorträgen und Ausstellungen einer interessierten Öffentlichkeit präsentiert. Nach einer Durststrecke bekam die Mitgliedergruppe im Jahr 2007 neuen Schwung. Peter Rottenburger leitete fortan einen zuletzt zehn Mitglieder umfassenden Initiativkreis, 2014 wurde der Name der Gruppe um Schenkenzell erweitert. Rottenburger bereitete auch die Vereinsgründung vor, die vor zwei Jahren vollzogen wurde.

Horn wartete mit einer Reihe weiterer Informationen zu den früheren Obleuten, der Entwicklung der Mitgliederzahlen, der regen Forschungstätigkeit sowie zu den zahlreichen, heimatgeschichtlich bedeutsamen Publikationen auf. Dazu konnte er auch auf seltene oder bisher noch nie gezeigte Fotografien zurückgreifen, die den kurzweiligen Rückblick anschaulich machten und abrundeten, wofür die Zuhörer Horn mit anhaltendem Applaus dankten. Die Mitgliederversammlung klang in gemütlicher Runde aus. Weitere Informationen sowie das Jahresprogramm 2020 bietet die Vereinshomepage www.geschichte-schiltach-schenkenzell.de.

Weitere Informationen: Alles Wichtige rund um den Verein und das Jahresprogramm 2020 lässt sich auf der Homepage www.geschichte-schiltach-schenkenzell.de abrufen.