Im Minutentakt bringt der Helikopter die erforderlichen Teile für den Schutzzaun hoch auf den Felsen. Foto: Sum

"Zwischen 40 und 50" Flüge am Burbachfelsen nötig. Zeitweise lange Staus.

Schiltach-Hinterlehengericht - Wegen des Wetters sind die Arbeiten zunächst verschoben worden, am Donnerstag geht dann aber alles reibungslos über die Bühne: Für die Steinschlagschutzzäune am Burbachfelsen ist sogar ein Hubschrauber im Einsatz.

Mit etwas Verspätung trifft der Hubschrauber, der aus Kitzbühel eingeflogen kommt, am Donnerstagvormittag vor Ort ein. Zu dem Zeitpunkt stehen schon sechs Arbeiter des österreichischen Unternehmens HTB am Hang und warteten auf den Startschuss. Der erfolgt nach einem kurzen Tankstopp des Hubschraubers.

Im Minutentakt bringt der Helikopter die erforderlichen Teile für den Schutzzaun hoch auf den Felsen – zwei Mann sorgen am Boden dafür, dass das Material, etwa schwere Stützpfeiler und Rollen mit einem Spezialdrahtgeflecht, in der richtigen Reihenfolge nach oben geflogen wird. Die Arbeiter auf dem Burbachfelsen kümmern sich darum, dass die Pfeiler, die im Boden verankert werden, direkt in den dafür vorgesehenen Löchern landen – da ist präzises Arbeiten wichtig. Den kurzen Rückweg legt der Hubschrauber nicht immer leer zurück, das Seil wird auch dafür genutzt, gefällte Holzstämme ins Tal hinunter zu transportieren.

"Zwischen 40 und 50" Flüge des Hubschraubers nötig

Mehrere Stunden laufen die Arbeiten. Bis alle Teile, die für das Errichten des Schutzzaunes nötig sind, auf den Burbachfelsen gebracht sind, werden "zwischen 40 und 50" Flüge des Hubschraubers nötig, wie Sigmund Villing, Leiter der Straßenmeisterei Schramberg, schätzt. Ganz abgeschlossen sind die Arbeiten damit noch nicht. Wenn es die Witterung zulässt, "sollen die Sicherungsnetze im Januar dann gespannt werden", stellt Villing in Aussicht. Eine Auswirkung auf den Verkehr werde das – im Gegensatz zu gestern – dann nicht mehr haben.

Obwohl die Straßenmeisterei mit Schildern frühzeitig auf mögliche längere Wartezeiten hinweist, versuchen doch etliche Auto- und Lastwagenfahrer ihr Glück beim Durchkommen auf der B 462. Das sorgt für zeitweise langen Stau.

Immer wieder legt der Hubschrauber über den Tag verteilt Pausen ein, in denen der Verkehr zwischendurch fließen kann – auch mit Blick auf den öffentlichen Nahverkehr. So kommt es bei den Bussen zu keiner nennenswerten Verspätung. Und auch die Autofahrer müssen kaum länger als 30 Minuten warten, ist Villing zufrieden. "Ohne Sperrung geht es aber nicht", erklärt er. Schließlich fliegt der Hubschrauber zwischen Be- und Entladen direkt über die viel befahrene Bundesstraße. Die Arbeiter geben Gas, sodass die Straße schon vor 14 Uhr wieder frei ist – mehr als zwei Stunden früher als veranschlagt. "Es hat alles prima geklappt", so Villing.

Die Maßnahme war nötig geworden, weil loses Gestein am Burbachfelsen entdeckt worden war und das geologische Landesamt "dringenden Handlungsbedarf" festgestellt hatte, erinnert Villing. Bereits Ende Oktober war die Strecke zwischen Schiltach und Schramberg an einem Wochenende stundenweise gesperrt , weil dort Felsbrocken abgetragen wurden.