Die drei Imker Friedrich Wolber (von links), Jürgen Letzin und Hermann Rumpel gestalten den "Tag der Biene". Foto: Rombach Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Mitglieder des Imkervereins informieren Viertklässler über Bienen und ihre Besonderheiten

In der Grundschule Schiltach-Schenkenzell stand der "Tag der Biene" auf dem Stundenplan. Die beiden vierten Klassen in Betreuung von Fachlehrerin Carmen Engel erlebten dabei einen Biologieunterricht der besonderen Art.

Schiltach. Drei Bienen- und Imkerexperten waren gekommen, darunter Friedrich Wolber, Vorsitzender des Imkervereins Schiltach-Lehengericht, Jürgen Letzin, Zuchtwart des Vereins, sowie Vereinsmitglied Hermann Rumpel. "Die Biene ist ein faszinierendes Lebewesen mit großer Bedeutung für den Menschen", bekundete Rektor Klaus Langenbacher in seiner Begrüßung. Er wies zugleich auch auf das aktuell feststellbare Bienen- und Insektensterben hin, dem Paroli zu bieten sei.

In spannender und pädagogisch gut aufgebauter Weise machten die drei Experten die beiden Klassen mit allem Wesentlichen zu Bienen und Imkerei vertraut. Die Kinder erfuhren, dass es Bienen schon seit 30 Millionen Jahren auf der Erde gibt, in einem Bienenstock sommers bis zu rund 60 000 und winters bis zu rund 6000 Tiere leben und ein Volk aus Königin, den fleißigen Arbeiterinnen und aus den männlichen Drohnen besteht.

Beim Schätzwettbewerb winkt der Gewinnerin ein Glas Honig

Das Zusammenleben sei bestens geregelt wie in einem Staat. Aufgezeigt wurden die Tätigkeiten und Aufgabenverteilungen in einem Bienenstock. Eine Königin, so war zu erfahren, legt täglich bis zu 2000 Eier, sodass der Fortbestand eines Volks gewährleistet ist.

Eine Königin wiege etwa zehn Gramm. Die Biene, so wurde erläutert, sei nach Rind und Schwein für den Menschen das drittwichtigste Haustier. Eine Biene, so legten die Imker dar, erreiche eine Geschwindigkeit von bis zu 30 Stundenkilometern, mache 200 Flügelschläge pro Sekunde und orientiere sich anhand des Sonnenstandes.

Aufgezeigt wurde die Entwicklung der Imkerei von der Arbeit der Zeitler, die den Honig im Wald aus Baumhöhlen ernteten und dabei in Konkurrenz zum Bären standen, bis hin zu den späteren Bienenkörben und schließlich zu heutigen Bienenkästen mit Rähmchen. Besprochen wurden die verschiedenen Bienenprodukte, vor allem Honig und dessen Inhaltsstoffe, dann aber auch beispielsweise Pollen, Gelee Royale und Wachs.

Hingewiesen wurden die Grundschüler auf die wichtige Bestäubungstätigkeit der Bienen mit deren Hilfe besseres Obst entstehe. Mitgebracht hatten die Imker in einem Schaukasten ein lebendes Volk. Hier durften die Kinder die gekennzeichnete Königin ausmachen und die Bienen beobachten. Überdies konnten sie einen historischen Bienenkorb, eine Honigschleuder, Waben, Rähmchen, Bienenkästen und noch viele weitere Gerätschaften aus der Imkerei in Augenschein nehmen.

Außerdem war reichlich Gelegenheit zum Fragen stellen. Die Kinder zeigten sich äußerst interessiert am Bienen- und Imkerthema. Ihre Fragelust war schier unerschöpflich. Gerne beantworteten die Imker die vielen Fragen. Aufmerksam machten sie auf einen Imkerkurs und auf ein entsprechendes Angebot beim Schiltacher Sommerferienprogramm.

Diese besondere Biologiestunde wurde mit einem Wettbewerb abgeschlossen. Die Kinder durften das Gewicht einer honiggefüllten Wabe schätzen. 2108 Gramm war das genaue Gewicht. Die Gewinnerin war mit einem Tipp von 2260 Gramm am nächsten dran, sie bekam als Preis ein Glas Honig überreicht. Auch die Schule erhielt ein Glas Honig, dessen Inhalt zu gegebener Zeit von Schülern und Lehrern gemeinsam verzehrt werden soll.