Foto: Schwarzwälder Bote

Stadtkämmerer präsentiert für 2019 erfreuliche Zahlen

"Wir haben eine sehr gute Finanzsituation und können mehr als zufrieden sein". Diese äußerst positive Bilanz hat Stadtkämmerer Herbert Seckinger hinsichtlich des Jahresabschlusses 2019 der Stadt Schiltach gezogen.

Schiltach. Der Kämmerer präsentierte die Zahlen in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Einleitend hatte Bürgermeister Thomas Haas bereits auf gute Zahlen eingestimmt, denn "Finanzen sind bei uns seit einigen Jahren Gott sei Dank kein Thema, das zu großer Besorgnis anrät".

Herbert Seckinger sprach dann von einem "sehr guten Rechnungsjahr" angesichts der Erträge von 37,3 Millionen Euro im Ergebnishaushalt, denen Aufwendungen von rund 30,2 Millionen Euro gegenüberstanden – das macht ein Überschuss von 7,1 Millionen Euro. Durch ein Sonderergebnis kamen weitere 126 500 Euro hinzu, sodass sich der Überschuss auf 7,24 Millionen Euro summierte und damit weit über dem Planansatz von 124 000 Euro lag.

Einnahmen

Wichtigste Einnahmequelle für die Stadt ist und bleibt die Gewerbesteuer, die 2019 "einen sehr hohen Stand" erreichte. Sie machte mit 75 Prozent (und 28 Millionen Euro) mit Abstand den größten Batzen aus – gefolgt von der Einkommenssteuer (2,4 Millionen Euro, sechs Prozent) und der Umsatzsteuer (1,6 Millionen Euro, vier Prozent).

Aufwendungen

Bei den Aufwendungen waren die Personalkosten mit 2,8 Millionen Euro größter Posten. "Für eine Gemeinde unserer Größe ist das relativ viel. Aber wir haben eben viel Personal und viele Einrichtungen", erklärte Seckinger. Die Personalausgaben stiegen laut Bericht auf 740 Euro je Einwohner und lagen damit auf überdurchschnittlich hohem Niveau. Knapp drei Millionen Euro gab die Stadt für Gebäude-, Grundstücks- und Straßenunterhaltung aus. 19,4 Millionen Euro wurden als Umlagen fällig; 4,8 Millionen Euro für die Gewerbesteuer, 7,6 Millionen Euro als Finanzausgleich und sieben Millionen gingen an den Kreis.

Auf einzelne Einrichtungen ging Seckinger gesondert ein. So wurden die drei Kindergärten mit rund 1,3 Millionen Euro bezuschusst. Abzüglich der Landesförderung wende die Stadt unterm Strich rund 844 000 Euro dafür auf. Trotz guter Saison und hohen Gebühreneinnahmen blieb für das Freibad ein Minus von 277 000 Euro, von denen Schiltach knapp 200 000 Euro übernahm. 77 000 Euro entfielen auf die Gemeinde Schenkenzell. Die Abwasserbeseitigung wurde mit 144 000 Euro bezuschusst. "Wir haben weniger Gebühren eingenommen als geplant", erläuterte Seckinger. Hohen Zuschussbedarf hätten auch die Friedrich-Grohe-Halle (103 000 Euro) und die Gemeindehalle Vorderlehengericht (47 500 Euro) sowie der Bereich Tourismus (393 400 Euro).

Investitionen

Die Finanzrechnung, erläuterte Seckinger, erzielte einen Zahlungsmittelüberschuss mit 7,9 Millionen Euro. Im Haushalt waren Investitionen von 6,2 Millionen Euro eingeplant gewesen – "tatsächlich umgesetzt wurden 3,3 Millionen Euro", so Seckinger. Im Haushaltsplan werde alles eingeplant, was umgesetzt werden solle. Dennoch gebe es immer wieder Verschiebungen und Verzögerungen bei Investitionsvorhaben, erklärte er die Diskrepanz. Was sich verschiebe, werde wieder neu eingeplant.

Der Kämmerer nannte einige wesentliche Investitionen aus dem vergangenen Jahr. So nannte er den Kauf eines Elektroautos für das Hausmeisterteam (27 000 Euro), und zwei Fahrzeuge für den Bauhof (insgesamt 324 800 Euro inklusive Zubehör). In Sachen Museum wurde der Abbruch des als Lager genutzten Schuppens in der Hauptstraße 4 erwähnt. Mit dem DRK-Ortsverband wurde ein neues Gebäude erreichtet (siehe Foto), das gleichzeitig als Museumslager und als Garage für die DRK genutzt wird. Von den anteiligen Baukosten von 108 000 Euro wurde 2019 knapp die Hälfte fällig. Die Fertigstellung erfolgte 2020.

Beim Straßenbau verwies Seckinger auf die Umgestaltung der Bahnhofsstraße, für die im vergangenen Jahr 346 700 Euro ausgegeben wurde. Auch dieses Projekt wurde erst 2020 fertig.

Durch das "sehr gute Rechnungsergebnis hat sich die Liquidität weiter erhöht", freute sich Seckinger. Sie sei auf 62,5 Millionen Euro angestiegen. Auch die Bilanzsumme erhöhte sich kräftig – sie stieg um 5,8 auf 118,5 Millionen Euro.

Angesichts der laut Thomas Haas "erfreulichen Zahlen" tat sich der Gemeinderat nicht schwer, den Jahresabschluss 2019 einstimmig festzustellen.