Tourismus: Arbeiten im Kaltbrunner Gasthaus St. Georgsritter sollen im November abgeschlossen werden

Der Ortschaftsrat Kaltbrunn besuchte Hausherrn Gerold Wein, welcher aktuell das ehemalige Gasthaus St. Georgsritter auf dem Roßberg zu einer Übernachtungslokalität herrichtet, beziehungsweise umbaut.

Schenkenzell - Kaltbrunn. Das ehemalige Gasthaus, welches den Schankbetrieb in den 1960er Jahren einstellte, wurde im Jahr 1805 von Anton Harter erbaut. Zu dem Anwesen gehörte damals eine beachtliche Waldfläche von 150 Hektar, was im Innern sinnbildlich an der massiven Bauweise zu erkennen ist.

Im Jahre 1816 wurde im Zuge der Grenzverlegung, die badisch-württembergische Grenze verlief genau mittig durch das Gebäude, die Liegenschaft der Gemarkung Kaltbrunn zugeschlagen.

Viele Herausforderungen

Gerold Wein führte die Räte durch das Gebäude und erzählte einiges über den Urzustand als auch über die getroffenen Maßnahmen und die Herausforderungen, die so eine umfangreiche Instandsetzung mit sich bringen. Wein lobte auch die gute Zusammenarbeit mit den Behörden und den örtlichen politischen Gremien.

Die Räte zeigten sich von der Substanz und dem Geleisteten zur Sanierung sehr beeindruckt. So waren es beispielsweise das massive Gebälk, welches komplett durchgängig über die Gesamtbreite von 17 Metern am Stück verbaut wurde oder auch die drei gewölbten Decken in den verschiedenen Räumen, welche in ihrer Anzahl in alten Gehöften nicht mehr vorzufinden sind. Ebenfalls interessant war der von der Bühne in den Stall führende Heuschlauch, welcher nach Angaben von Gerold Wein oben mit einer Glasplatte versehen werden soll, um so den Besuchern die Dimension deutlich zu machen.

Wie Wein betonte, legt er bei seinem Projekt Wert darauf, dass den Gästen die Landwirtschaft von damals näher erläutert werde, um so ein Gespür für die Arbeit der vorherigen Generationen zu bekommen. Im ehemaligen Stall soll eine Sauna entstehen.

Wärme aus Abfällen

Das Gebäude wird über eine emissionsarme Flüssiggasheizung versorgt. Ebenso soll im nächsten Jahr ein so genannter Bio-Meiler hinzuzukommen, welcher aus Abfällen wie Kompost, Grünschnitt und Mist eine in das Innere verlegte Wasserleitungsschnecke erwärmt und so für warmes Heiz- und Brauchwasser sorgt – auf natürliche Weise. Das Gebäude bietet in seinen sechs Zimmern insgesamt Platz für 16 Gäste. Die hergerichtete Bühne lässt Spielraum für weitaus größere Festivitäten. Die Ausstattung und Einrichtung ist komplett und bietet die Möglichkeit, sich selbst zu versorgen. Die ersten Übernachtungsgäste sind für den Jahreswechsel bereits angemeldet. Fertigstellung soll laut Wein noch im November sein. Ein offizielles Eröffnungsfest ist für das kommende Jahr geplant. Ortsvorsteher Stefan Maier bedankte sich mit einem kleinen Präsent bei Gerold Wein für die Möglichkeit der Besichtigung und für die umfangreichen Informationen. Seitens des Ortschaftsrates war man sich darüber bewusst, welcher enorme Aufwand hinter diesem Projekt steht und dass es ein Zugewinn für den örtlichen Tourismus und die Ortschaft selbst ist.

Aufruf an Bevölkerung

Wer Bildmaterial vom Roßberg und/oder dem ehemaligen St. Georgsritter (vor allem auch Innenaufnahmen) hat, der soll sich mit Ortsvorsteher Maier in Verbindung setzen oder diese per E-Mail übersenden. Kontakt: 07836 /  17  62 oder per Mail: stefan.maier@schenkenzell.de