Zuschüsse der Stadt Schiltach noch für ein Jahr? / Einrichtung steht auf Schenkenzeller Gemarkung

Von Johannes Fritsche und Hannah-Sophie Kaiser

 

Schenkenzell/Schiltach. Ein Problem ist gelöst, aber der Kummer geht nicht aus: Der neue Bauernhof-Kindergarten, bislang Waldorf-Kindergarten, bangt ums Geld. Nach dem Umzug ist die Einrichtung an der Gemarkungsgrenze jetzt offiziell in Schenkenzell. Zahlt die Stadt Schiltach weiterhin Zuschüsse?

Eine wichtige Hürde ist zwar genommen: Seit dem 1. Juli steht mit dem Bauernhof Kindergarten Schiltach e.V. der neue Trägerverein. Vereinsmitglieder sind die Eltern der betreuten Kinder, Vorsitzender ist der Kindergartenleiter Helmut Siegl.

Jetzt wurde dem Trägerverein und seinem Vorsitzenden im Vorfeld der nächsten Gemeinderatssitzung signalisiert, dass die Stadt Schiltach den Zuschuss nur noch für das kommende Kindergartenjahr 2015/2016 bewilligen wird. Ein formeller Beschluss des Gemeinderats ist für den Kindergartenbedarfsplan erforderlich und wird voraussichtlich in der nächsten Sitzung am 22. Juli erfolgen.

Dass es ein solches Betreuungsangebot zusätzlich zu den kirchlichen Kindergärten gibt, wird von der Gemeinde zwar ausdrücklich begrüßt. Aber ob ihr das Angebot einen Zuschuss wert ist, muss der Rat entscheiden. Denn von den acht Kindern, die die Einrichtung derzeit besuchen, ist keins aus Schiltach. Sie kommen aus Schramberg, Hochmössingen, Aichhalden, Reutin und Halbmeil. Ein "Manko", so Siegel, das aber nicht so bleiben müsse und sich jederzeit kurzfristig wieder ändern könne, wenn neue Kinder aus Schiltach im Bauernhof-Kindergarten angemeldet werden. Zumal sich dort nach seiner bisherigen Erfahrung auch Kinder gut entwickeln, die sich in klassischen Kindergärten schwer getan haben.

Schwieriger zu überwinden ist die zweite Hürde. Seit dem Umzug des Kindergartens auf den Hof der Familie Roland Gutekunst liegt er auf Schenkenzeller Gebiet, nur wenige Meter von der Grenze zu Schiltach entfernt. So wohl die Kinder sich dort fühlen und so ideal die Lage in der Natur dort ist, so fatal ist sie für die Frage, wer die Zuschüsse trägt. Die Stadt Schiltach schlägt ihrem Gemeinderat vor, für das Kindergartenjahr 2015/2016 noch mal Zuschüsse zu gewähren. Damit hätte der Trägerverein die Zeit, ein Lösung zu finden, zum Beispiel wieder einen Umzug nach Schiltach. "Der neue Vorstand ist sehr dankbar für die Bereitschaft der Stadt Schiltach, uns für das kommende Kindergartenjahr die Zuschüsse nochmals zur Verfügung zu stellen", betont Siegl.

Auch wenn er zur Zeit mit dem Kindergarten einige Meter außerhalb der Stadtgrenze liegt, orientiert er sich nach Schiltach. So will er in Zukunft mit dem Gottlob-Freithaler-Haus, kooperieren. "Wir wollen gerne regelmäßig die alten Menschen besuchen und diese auch zu uns einladen. Die Idee der Mehrgeneration-Eneinrichtung hat für mich eine große Zukunft", erklärt Siegl.

Aus Schiltach erhofft er sich Neuzugänge vor allem von Familien, die für ihr erstes Kind einen Kindergartenplatz suchen. Familien, die schon ein Kind im Regel-Kindergärten haben, hätten naturgemäß die Tendenz, auch ihren weiteren Nachwuchs dort unterzubringen. Am "Erlebnistag Landwirtschaft" am 26. Juli in Sulzbach macht der Bauernhof-Kindergarten mit einem Stand auf seine Arbeit aufmerksam: Mit Grünholzschnitzen, Flechten und dem Verkauf von selbst hergestellter Marmelade und Tee.

Weitere Informationen: www.bauernhofkindergarten-schiltach.de