Ungewöhnlicher Tagungsort: Der Gemeinderat trifft sich in der Friedrich-Grohe-Halle.Foto: Sum Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Sitzung wegen Coronavirus in die Friedrich-Grohe-Halle verlegt

Schiltach (msu). Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen: Aufgrund der Corona-Krise hat der Gemeinderat seine Sitzung am Mittwochabend in der Friedrich-Grohe-Halle abgehalten. Dadurch war genügend Abstand zwischen den Teilnehmern gewährleistet.

"Es gibt einige Punkte, die wir besprechen sollten", erläuterte Bürgermeister Thomas Haas, warum die Sitzung – wie das derzeit in etlichen Kommunen der Fall ist – nicht abgesagt wurde. Andernorts seien Gemeinderäte teilweise übereingekommen, auf Beratungen zu verzichten, "das wollten wir nicht tun", erklärte er. Ebenso wenig sinnhaft erachtete er, die Zahl der teilnehmenden Gemeinderäte auf das Minimum für die Beschlussfähigkeit zu reduzieren.

Lob für die Bürger

Nur wenige Worte verlor Haas zur Corona-Situation, denn "wir sind derzeit alle übervoll mit Informationen". Ein Anliegen war es ihm jedoch, die "Schiltacher und Lehengerichter zu loben", die sich diszipliniert an die derzeit geltenden Regeln hielten und sich in der Ausnahmesituation sehr solidarisch zeigten.

Im Rathaus seien die Arbeitsbereiche inzwischen so getrennt, dass die Verwaltung auch im Falle einer Corona-Infektion eines Mitarbeiters arbeitsfähig bleibe. Schon seit einigen Tagen seien auch Bauhof und die Mitarbeiter im Bereich Wasser/Abwasser getrennt – gerade bei Letzterem sei es "wichtig, dass wir einsatzfähig bleiben", so Haas.

Das Gesundheitsamt werde der Verwaltung künftig wohl melden, wenn in einer Kommune Coronafälle auftreten, kündigte der Bürgermeister an. "Die Nachforschungen zu Kontaktpersonen müssen dann die Verwaltungen vor Ort anstellen", sagte Haas, der hofft, "dass wir mit Fällen möglichst verschont bleiben".

Die Zukunft sei ungewiss, aber "ich bin überzeugt, wir werden das meistern. Es gab schon größere Krisen mit einer deutlich schlechteren Ausgangslage", zeigte sich der Bürgermeister dennoch optimistisch.

Dann stiegen die Gemeinderäte in die Tagesordnung ein. Die Unterlagen gab’s dieses Mal wieder in Papierform. "Das WLAN packt es nicht hier drin, wenn alle gleichzeitig zugreifen wollen", erklärte Hauptamtsleiter Michael Grumbach, warum die Tablets der Gemeinderäte am Mittwoch nur bedingt genutzt werden konnten.

Ein bisschen anders als gewöhnlich war auch die Sitzordnung. "Ich muss nach vorne sitzen, meine Augen sind nicht mehr so gut", bekannte das ein oder andere Ratsmitglied beim Eintreten in die geräumige Halle.