Zu Spitzenzeiten waren es 2019 bis zu 5500 Besucher, dieses Jahr sind pro Tag maximal 850 erlaubt.Archiv-Foto: Rombach Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Schiltacher und Schenkenzeller erhalten im Reservierungssystem keinen Vorrang

Schiltach. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats hat Kämmerer Herbert Seckinger auf die Einschränkungen im jetzt geöffneten gemeinsamen Freibad mit Schenkenzell hingewiesen. Es dürften maximal 850 Besucher gleichzeitig im Bad sein. Es müssten Listen geführt werden, die sich die Badegäste online auf der Homepage der Stadt herunterladen könnten. Wer zuhause keinen PC besitze, dürfe ins Rathaus kommen und ein Formular abholen.

Es habe im Vorfeld Stimmen gegeben, die sich wegen der Obergrenze von Badbesuchern für einen Vorrang für Einheimische stark gemacht hätten. Allerdings würde dann das eingerichtete Online-Reservierungssystem nicht funktionieren.

Bei diesem könnten sich Besucher die Eintrittskarte für den darauffolgenden Tag herunterladen und auch wieder stornieren. Dabei werde ein QR-Code erstellt, der ausgedruckt werden könne oder aufs Smartphone übertragen werde. Dieser Code werde an der Freibadkasse eingescannt, was dem Besucher den Zutritt zum Bad gewährt, erläuterte Seckinger.

Des Weiteren sei an die Stadtverwaltung herangetragen worden, wegen der Einschränkungen und der verkürzten Badesaison die Preise zu senken. Allerdings müsse die Stadt gerade deshalb mit weniger Einnahmen auf der einen und mit höherem Aufwand durch Hygienemaßnahmen und Reinigung auf der anderen Seite rechnen, bat der Kämmerer um Verständnis.

Nach Auskunft von Bürgermeister Thomas Haas sollten mit dem Online-Reservierungssystem größere Schlangen an der Eintrittskasse vermieden werden. Im Vorjahr habe man zu Spitzenzeiten bis zu 5500 Besucher gehabt. Außerdem sei es 2019 in auswärtigen Bädern zu Tumulten von Badegästen gekommen, denen wegen Überfüllung kein Einlass gewährt worden sei. Da biete ein Reservierungssystem Vorteile. "Von einer vorrangigen Behandlung für Einheimische halte ich nichts, da unsere Bürger auch froh sind, wenn sie andere Freibäder besuchen dürfen", argumentierte der Bürgermeister.

Ratsmitglied Inge Wolber-Berthold zeigte sich enttäuscht, dass der Gemeinderat bei den Vorbereitungen für eine eingeschränkte Badesaison nicht einbezogen worden ist. "Dann", verteidigte Haas, "hätten wir deutlich später eröffnen können. Die neuen Verordnungen sind erst vor zwei Wochen bei uns eingegangen. Wenn sie dann noch im Gemeinderat beraten und beschlossen werden, geht viel Zeit verloren". Lob für die Arbeit der Verwaltung kam dagegen von Rat Michael Buzzi.

Weil Rätin Jacqueline Stehle Warteschlangen zu Stoßzeiten und in den großen Ferien befürchtete und dadurch Familien mit Kindern wichtige Badezeit verloren gehe, brachte sie eine zweite Eintrittskasse ins Spiel. Davon hielt Seckinger wenig. Hierfür müsse dann extra ein Internetanschluss gelegt werden und es brauche zusätzliches Personal, das man nicht kurzfristig zur Verfügung habe.