Thorsten Klapproth (rechts), Vorstandsvorsitzender von Hansgrohe zeigt Produktneuheiten. Links im Bild: Finanzchef Udo Kraus. Foto: Fritsche

Schwarzwälder Unternehmen vermeldet Rekordjahr. China bleibt Wachstumsmarkt.

Schiltach/Frankfurt - Im Geschäftsjahr 2016 hat die Hansgrohe Group zum ersten Mal in ihrer Firmengeschichte die Umsatzmilliarde überschritten. Auch beim Ergebnis konnte das Unternehmen ein weiteres Rekordjahr verbuchen. Das gaben Thorsten Klapproth, Vorsitzender des Vorstands, und Udo Kraus, Vicepresident Finance and Controlling, auf der Bilanzpressekonferenz gestern Vormittag im Frankfurter Messeturm bekannt.

Mit den beiden Marken Hansgrohe und Axor erzielte die Hansgrohe Group einen Umsatz von 1,029 Mrd. Euro, im Vorjahr waren es noch 964 Mio. Euro gewesen. Das entspricht einem währungsbereinigtem Wachstum von 8,5 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abzügen stieg sogar noch stärker um 10,3 Prozent auf 206,1 Mio. Euro. "Im Jahr 2016 sind wir überall schneller als der Markt gewachsen", fasste Klapproth zusammen. Beim Umsatz im Inlandsgeschäft um 8,8 Prozent, in China sogar um 14,3 Prozent. "Für Hansgrohe ist und bleibt China weiterhin ein Wachstumsmarkt", unterstrich Klapproth.

Die Milliarde wurde gefeiert: "Beim Überschreiten der Milliardenmarke wurde überall auf der Welt in unseren Niederlassungen Kuchen verteilt", erzählte Klapproth auf der Bilanzpressekonferenz. Und 2,2 Mio. Euro wurden als freiwillige Erfolgsbeteiligung an alle Beschäftigten der deutschen Standorte ausgezahlt. 2016 wurde auch erstmals ein Sondervermögen für Pensionsrückstellungen (Corporate Trust Arrangment – CTA) angelegt. "Das sichert die zukünftigen Pensionszahlungen unserer Mitarbeiter ab", erklärte Vicepresident Kraus.

Hohe Investitionen im Land getätigt

Hansgrohe hat 2016 kräftig investiert. Finanzchef Kraus zählte nicht nur das neue Technikum in Offenburg (1,7 Mio. Euro) und das neue Forschungs- und Entwicklungslabor am Firmensitz in Schiltach (4,6 Mio. Euro) auf, sondern auch die Erweiterung des Logistik-Zentrums in Offenburg (30 Mio. Euro). Zusätzlich erhält der Standort Offenburg eine neue Kunststoff-Galvanik (30 Mio. Euro). "Spatenstich ist im Herbst 2017", berichtete Kraus.

Vorstandschef Klapproth nutzte die Bilanzpressekonferenz für einen ausführlicheren Blick auf die politischen Randbedingungen des Marktes. Zum Brexit beruhigte er: "Das Vereinigte Königreich verlässt die EU, es verlässt jedoch nicht Europa." Und zur Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten sagte er: "Die Vereinigten Staaten treten in eine neue Phase ein, und wir müssen ihnen die Hände reichen, dafür sorgen, dass wir nicht weiter auseinanderdriften."

Auf konkrete Umsatz- und Ertragsziele für das laufende Jahr ließ sich Klapproth bei der Pressekonferenz nicht festlegen. Einen Schwerpunkt wird die Präsentation der Produkte ("Alles im Schwarzwald erfunden") und des Unternehmens im Internet bilden. "Wichtig für uns ist, dass wir mit unseren Produkten analog und digital für den Kunden sichtbar sind", betonte Klapproth.

Die Bezeichnung "Hansgrohe Group" wird vom Unternehmen seit Jahresbeginn eingesetzt. "Sie ist das operative Dach für die Marken-Tochtergesellschaften", erläuterte Klapproth.