Autos dürfen in der kommenden Woche nicht auf dem Marktplatz parken. Dann ist dort ein Filmteam zugange. Foto: Sum

Kommende Woche rückt ZDF-Team an. Gedreht wird in Rathaus und Innenstadt.

Schiltach - Schiltach wird zum Krimi-Schauplatz: In der kommenden Woche wird im und ums Rathaus der ZDF-Zweiteiler mit dem Arbeitstitel "Und tot bist du! Ein Schwarzwaldkrimi" gedreht.

Seit 10. September laufen die Dreharbeiten, am 15. November soll nach Informationen unserer Zeitung die letzte Klappe fallen. Bis dahin wird das Team rund um die beiden Darsteller Jessica Schwarz und Max von Thun insgesamt 45 Drehorte rund um Freudenstadt abklappern – kommende Woche ist Schiltach an der Reihe.

Von Montag bis Donnerstag, 1. bis 4. Oktober, soll in der Stadt gedreht werden. An den ersten beiden Tagen findet ein Innendreh im Rathaus statt. "Es wird im Sitzungssaal, im Büro des Bürgermeisters und in dessen Vorzimmer gedreht", sagt Hauptamtsleiter Michael Grumbach.

Ende Juni hat das Produktionsbüro Kontakt mit der Stadtverwaltung aufgenommen: "Bei einem ersten Besuch waren nur zwei Personen da", erzählt Bürgermeister Thomas Haas. Später sei eine größere Gruppe von zehn bis 15 Leuten dagewesen, um sich die Stadt anzuschauen und etwa den Marktplatz zu vermessen.

Das Besondere: In Schiltach sollen Szenen aus zwei verschiedenen Zeiten aufgenommen werden. Während die Aufnahmen am Montag und Dienstag in der heutigen Zeit spielen, sollen am Mittwoch und Donnerstag historische Szenen aus dem Jahr 1945 in den Kasten kommen. Teilweise soll auch nachts gedreht werden.

Dafür sind nach Informationen unserer Zeitung etliche Veränderungen am Marktplatz nötig: Lampen und Blumenkästen werden entfernt, Schilder wie "Parken verboten" kommen weg und einige Häuser sollen mit einer Folie beklebt werden, die Einschusslöcher vortäuscht.

Auch Rathausuhr wird abgeschaltet

"Auch der Brunnen auf dem Marktplatz und die Uhr im Rathaus werden abgeschaltet", erzählt Grumbach. Damit sollen wohl unerwünschte Hintergrundgeräusche abgestellt werden. Hinter so einem Dreh stecke schon ein "Wahnsinnsaufwand", stellt Haas fest.

Die Organisation des Filmdrehs liege in der Hand des Produktionsbüros, die Stadt sei kaum beteiligt, sagt Grumbach. Der Filmdreh hat nicht nur auf die direkten Anwohner des Marktplatzes Auswirkungen, sondern auf die gesamte Bevölkerung. So sind die vier Parkplätze auf dem Marktplatz bereits am Freitag, 28. September, bis Freitag, 5. Oktober, gesperrt. Eine Vollsperrung besteht ab Montag, 1. Oktober, 6 Uhr, bis Freitag, 5. Oktober, 7 Uhr, auf dem Marktplatz bis zur Schenkenzeller Straße 16 und zur Schlossbergstraße 14.

Die drei hinteren Parkplatzreihen auf der Lehwiese werden ebenfalls gesperrt. In der letzten Reihe können die Anwohner des Marktplatzes parken. Auch Parkplätze im vorderen Bereich der Schramberger Straße sowie westlich der Häberlesbrücke werden gesperrt. "Wir haben Hansgrohe bereits informiert, dass in dieser Woche weniger Parkplätze für Mitarbeiter zur Verfügung stehen", sagt Grumbach. Da etliche Mitarbeiter die Woche mit Feiertag nutzten, um Urlaub zu machen, sieht er keine größeren Probleme.

Hauptstraße wird gesperrt

Von Mittwoch, 3. Oktober, bis Freitag, 5. Oktober, 7 Uhr, wird die Hauptstraße zwischen Häberlesbrücke und "Engeleck" voll gesperrt. Die Umleitungsstrecke führt über die Häberlesbrücke, Am Hirschen und die Bahnhofsstraße. Wegen der beengten Situation Am Hirschen bittet die Stadtverwaltung, möglichst auf die Tunnel der Stadtumfahrung auszuweichen.

Die Bushaltestellen Feuerwehrhaus und Häberlesbrücke auf der Strecke Freudenstadt–Hausach werden in dieser Zeit nicht angefahren. Die Beförderung der Kindergarten- und Grundschulkinder ist gewährleistet. Am Donnerstag, 4. Oktober, wird die Haltestelle Häberlesbrücke nicht bedient. Die Kinder sollten an diesem Tag auf andere Haltestellen ausweichen.

Auch der Stadtbus ändert am Donnerstag seine Route: Er fährt vom Bahnhof über Stadtmitte zur Schlossmühle und dann durch den Schlossbergtunnel aufs Hoffeld zur Grundschule. Von dort die übliche Route bis zum Rössleberg, wo er dann am Aueplatz umdreht und über den Schlossbergtunnel und die Schramberger Straße seine normale Tour fortsetzt. Die Haltestelle Häberlesbrücke wird nicht angefahren. Der Parkplatz an der Schüttesäge kann am Donnerstag, 4. Oktober, nur eingeschränkt genutzt werden.

Die "Kaffeebohne" und das Gasthaus Sonne haben während der Dreharbeiten geschlossen. "Das ist jetzt schon das vierte Filmteam, das ich hier erlebe", erzählt Susanne Beier, Inhaberin des Cafés, das bringe sie nicht aus der Ruhe. In Schiltach wurden schließlich schon einige Filmszenen gedreht. Für den Einnahmeausfall in der Woche bekomme sie eine Entschädigung.

Beier arbeitet nicht nur am Marktplatz, sie wohnt auch dort – und freut sich auf die Dreharbeiten: "Es ist immer schön, wenn die Stadt zur Filmkulisse wird", sagt sie. So ganz genau wissen sie und das Rathausteam nicht, was auf sie zu kommt: "Wir sind gespannt", sagt Grumbach. "Das wird eine turbulente Woche", ist er sich sicher.

Info: Die Handlung

Das ZDF beschreibt den Inhalt des Films so: Eine junge Frau wird tot in einem See entdeckt. Alten Legenden zufolge gibt es in dem See Geister, die einen in die Tiefe ziehen. Obwohl alles auf Suizid hindeutet, zweifeln Maris Bächle (Jessica Schwarz) und ihr neuer Kollege Konrad Diener (Max von Thun) von der Kripo Freudenstadt an dieser Theorie.

Als wenig später eine weitere junge Frau mit ihrem Rad in die Tiefe stürzt, können die Ermittler einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen feststellen. Die Spur führt zu Hans Katrein (Rüdiger Vogler), einem emeritierten Professor für Theologie, der nach Jahren im Ausland in seinen Heimatort im Schwarzwald zurückgekehrt ist.

Mit ihm und seinen Zeichnungen aus Kindertagen über die Besatzerzeit wenige Wochen nach Ende des Zweiten Weltkriegs wird die Vergangenheit wieder lebendig.