Wie weit sollen Wanderer künftig auf dem Hohensteiner Felsen nach vorne laufen können? Die Entscheidung soll nach einem Vor-Ort-Termin fallen. Foto: Sum Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Sicherungsmaßnahmen am Hohenstein erforderlich / Räte machen sich vor Ort ein Bild

Der Blick vom Hohensteiner Felsen ist ein ganz Besonderer. Darin waren sich die Gemeinderäte einig. Diskutiert wurde indes, inwieweit der Felsen künftig zugänglich werden soll.

Schiltach. Angestoßen worden war das Thema nach der großen Baumfällaktion hinsichtlich der Verkehrssicherung im März. Auch wenn sich die Gefahrensituation dadurch kaum verändert habe, sei diese nun sichtbarer, meinte Bürgermeister Thomas Haas. Weil die Situation "nicht ganz ohne sei", habe die Verwaltung nötige Maßnahmen zur Absturzsicherung von einer Versicherung prüfen lassen. Diese habe der Stadt "einiges ins Gebetbuch geschrieben".

Die Forstverwaltung habe bereits nach der Aktion darauf hingewiesen, dass der öffentliche Weg viel genutzt werde und es stellenweise gefährlich sei, blickte Hauptamtsleiter Michael Grumbach zurück.

" Wir kommen nicht drum herum, etwas zu machen", so Grumbach. Allerdings gebe es zwei Möglichkeiten: Entweder der Bereich wird großzügig abgesperrt oder die Felsnase bleibt zugänglich.

Bei Variante 1 empfehle die Versicherung am Wegrad bergaufwärts etwa 50 Meter vor dem Beginn der Felsnase ein Geländer oder einen stabilen Zaun mit einer Höhe von mindestens 1,10 Meter anzubringen. Ein Durchrutschen könnte durch Füllstäbe verhindert werden. Der Zugang zur Felsnase, rund 15 Meter, sollte durch einen 1,50 Meter hohen Zaun und entsprechende Warnbeschilderung abgesperrt werden. Auf der anderen Seite der Felsnase sollten nochmals zehn Meter mit einem 1,10 Meter hohen Geländer gesichert werden.

Für Variante 2, also der zugänglichen Felsnase, sollte nach Rat der Versicherung "umlaufend ein sehr stabiles Geländer in Füllstabbauweise in ausreichendem Abstand zur eigentlichen Abbruchkante" installiert werden, so Grumbach. Er gab die Entscheidung an den Rat weiter.

Axel Rombach wollte im Hinblick auf Gestaltung und Kosten die Möglichkeiten für einen Aussichtsbereich prüfen lassen. Inge Wolber-Berthold regte an, den Kontakt mit dem Unternehmen Vega zu suchen, ob auf dem Felsen eine gemeinsame Attraktion geschaffen werden könnte.

"Es ist ein interessanter Punkt mit viel Aussichtsqualität", bekannte Lehengerichts Ortsvorsteher Thomas Kipp. Er sprach sich für die Zugänglichkeit der Felsnase aus. Für ihn bleibe die Entscheidung aber eine Frage der Kosten. Ähnlich sah es Martin Schuler, der auf die Notwendigkeit der Pflege hinwies, damit die Aussicht erhalten bleibe und nicht zuwachse. Michael Buzzi lobte den "lukrativen Ausblick". Wenn sowieso ein Zaun aufgestellt werden müsse, könnte sich mit "vertretbaren Mitteln Mehraufwand" ein Aussichtpunkt schaffen lassen. Stadtbaumeister Roland Grießhaber überschlug für Variante 1 Kosten von 45 000 Euro, Variante 2 könnte rund 65 000 Euro kosten.

Zu einer Entscheidung am grünen Tisch konnte sich der Gemeinderat nicht durchringen. Michael Buzzi schlug vor, sich die Sache vor Ort anzuschauen, um einen Eindruck zu bekommen, inwieweit der Fels nach vorne hin zugänglich gemacht werden sollte. Weil es dort gefährlich sei, wollte Buzzi den Punkt nicht ohne Sicherung in Augenschein nehmen. Bürgermeister Thomas Haas versprach, sein Kletterseil mitzubringen und die Gemeinderäte zu sichern. Dieses Angebot stieß auf großes Interesse. "Aber nicht, dass wir hinterher neue Gemeinderats-Wahlen brauchen", war Grumbach belustigt.

"Wir vereinbaren einen Termin und schauen, dass wir die Leute heil runter und wieder hoch bekommen", versprach der Bürgermeister.