Mit der Sanierung der alten Grundschule in Schenkenzell kann es ab September losgehen. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Sanierung wird dieses Jahr in Angriff genommen / Aufnahme in Förderprogramm abgelehnt

Die Sanierung der denkmalgeschützten alten Grundschule wird jetzt angegangen. Den von der Verwaltung vorgelegten Sanierungsfahrplan mit Baubeginn im September und Fertigstellung im Januar 2021 befürwortete der Gemeinderat.

Schenkenzell. In der Ratssitzung am Mittwoch erinnerte Bürgermeister Bernd Heinzelmann an den 2018 unternommenen Versuch, das Gebäude aus dem Jahr 1911 in das mit der Stadtsanierung gekoppelte Förderprogramm "Soziale Integration im Quartier" (SIQ) zu bekommen. Dadurch wäre eine Förderung von 54 Prozent der förderfähigen Sanierungskosten möglich gewesen.

Jedoch sei der Antrag abgelehnt worden. Weil das Gebäude unter Denkmalschutz stehe, bekomme die Gemeinde vom Land immerhin eine Förderquote von 50 Prozent, so Heinzelmann. Im April 2019 sei der Bauantrag für die Nutzungsänderung der Klassenräume und der Einbau einer Plattform-Liftanlage für einen barrierefreien Zugang am hinteren Eingang gestellt worden. Nachdem die Zusage des Landratsamts eingegangen sei, habe er mit dem Architekturbüro Zollmatt in Schiltach vereinbart, die Ausschreibung für den Herbst vorzubereiten, um in den Wintermonaten mit der Sanierung im Innern des Gebäudes beginnen zu können.

Die Reparaturarbeiten am Schindelmantel im Außenbereich hätten im Frühjahr 2020 beginnen sollen. Wegen der finanziell schwierigen Haushaltslage sei die Ausschreibung im vergangenen Jahr gestoppt und im Nachtragshaushalt gestrichen worden. Nun aber wolle die Verwaltung die Umsetzung des Projekts in Angriff nehmen.

Inzwischen habe er erneut mit Architekt Daniel König gesprochen, der nun einen Sanierungsfahrplan eingereicht habe. Demzufolge soll die Ausführungsplanung bis März dieses Jahres fertiggestellt sein. Danach könne ausgeschrieben werden. Die Vergabe der Arbeiten sei in der Juli-Sitzung vorgesehen, so dass nach Ende der Handwerkerferien im September mit der Ausführungsphase begonnen werden könne. Die Fertigstellung sei für Januar 2021 vorgesehen, so Heinzelmann.

Der bisherige Planentwurf sieht vor, das mit 72,80 Quadratmetern größere der beiden alten Klassenzimmer im Erdgeschoss als Vortragsraum für die VHS und Vorstandszimmer für Vereine zu nutzen. Aus dem zweiten Klassenzimmer (71 Quadratmeter) wird ein Tisch- und Stuhllager. Die WC-Anlagen sind ausreichend und können weiter genutzt werden. Die Teeküche wird räumlich nicht verändert, aber ergänzend möbliert. Angedacht ist, eine Tür oder zumindest Durchreiche von der Teeküche in den Tagungssaal herzustellen.

Ein Fragezeichen gibt es noch bei der Elektrik. Die muss möglicherweise neu verlegt werden. Als weitere Maßnahmen sind die Dämmung der Decke zum Dachgeschoss, Farbanstriche der Klapp-Fensterläden und der Außenfassade sowie die Installation erwähnter Plattform-Liftanlage vorgesehen. "Wir werden in diesen Räumen keine Dauerbelegung haben. Eine komplette Dämmung des Gebäudes wäre deshalb wirtschaftlich nicht sinnvoll", argumentierte der Bürgermeister.

Unverändert bleiben die Mietwohnungen im Obergeschoss sowie die Kellerräume. Rat Werner Kaufmann begrüßte das Vorgehen und stellte den Zugang von der Teeküche zum Vortragssaal als unbedingtes Muss dar. Die Gesamtkosten für die Sanierung, bei der die Gemeinde die Bauleitung übernimmt, einschließlich aller Nebenkosten beträgt rund 240 000 Euro.