Das Ensemble "Chapelle de la Vigne" begeistert in der evangelischen Stadtkirche. Foto: Schwarzwälder-Bote

Das Ensemble "Chapelle de la Vigne" konzertiert Bach in der Stadtkirche / Sonja Bühler auf heimischem Boden

Von Karin Schmidtke

Schiltach. Das Ensemble "Chapelle de la Vigne" spielte am Sonntagabend in der gut gefüllten evangelischen Stadtkirche in Schiltach, wobei es das Publikum mit anspruchsvollen und erstklassig vorgetragenen Kompositionen von Johann Sebastian Bach begeisterte. Die aus dem Raum Freiburg stammende Besetzung hat sich auf "Alte Musik" spezialisiert. Mit in diesem relativ jungen und dynamischen Ensemble singt die aus Schiltach stammende Sopranistin Sonja Bühler.

Bühler studierte in den USA vier Jahre Gesang, ermöglicht durch ein Stipendium der Musikhochschule und schloss mit Auszeichnung als beste Musikstudentin ihres Jahrgangs ab. Studien bei den Professoren Dorothea Wirtz, Hans Peter Müller und Towako Sato-Schöllhorn schlossen sich in Freiburg an, etliche Meisterkurse und private Studien kamen hinzu.

Vielen Rollen in Musiktheatern und Opern, wie etwa der Bathseba oder der Vespetta lieh Bühler ihre zauberhafte Sopranstimme. Nach ihrem Debut als Konzertsängerin 2001 im Mailänder Dom sang die Sopranistin zahlreiche Konzerte vom Barock bis zur Moderne, und das auf allen Kontinenten. Schwerpunkt in dem von ihr mitbegründeten Ensemble "Chapelle de la Vigne" sind die Werke von Johann Sebastian Bach, wie man sie im Konzert hören konnte.

Als Solosänger waren auch Julia Diefenbach (Alt), Richard Resch (Tenor) und Karsten Müller (Tenor) dabei.

Die Besonderheiten der Musiker des Ensembles waren die Spielweisen in solistischen Besetzungen, sowie die Umsetzung auf alten Instrumenten. Die Gesamtleitung hatte Bernhard Schmidt.

Nur dem Titel der Kantate "Ich habe genug" konnten die Zuhörer bei Weitem nicht zustimmen, genug hatten sie längst nicht – von dem wunderbaren Konzertgenuss. Wie gut, dass das Programm auch die weitere Kantate "Mit Fried und Freud fahr ich dahin" angekündigt hatte.

Intensiv drangen die kraftvollen Lobgesänge der Solisten und die instrumentalen Darbietungen in jeden Winkel des geräumigen Gotteshauses und tauchten es in eine besonders ergreifende Atmosphäre.

Erzählt wurde unter anderem die Geschichte von Simeon und seiner Erkenntnis von Jesus als seinem Erlöser. So hieß es unter anderem: "Ein unbegreiflich’ Licht erfüllt den ganzen Kreis der Erden. Es schallet kräftig fort und fort. Ein höchst erwünscht Verheißungswort: Wer glaubt, soll selig werden". Schließlich stimmte die Künstlergruppe die lutherische Missa in G-Dur an. Diese Art der Messe vertont das Kyrie und das Gloria der lateinischen Messe, die auch Missa Brevis genannt wird. Langer Applaus belohnte Sänger und Musiker für das vorzügliche Konzert.