Gespräch unter Kolleginnen: Claudia Baumgartner (links) unterhält sich intensiv mit Gisela Döring-Ortlepp. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Hobbymalerin Gisela Döring-Ortlepp eröffnet ihre Ausstellung im Treffpunkt

Schiltach. "Ein Bild entsteht im Kopf, geht durchs Herz, in die Hand und dann auf die Leinwand". Mit einem Satz hat es Künstlerin Gisela Döring-Ortlepp auf den Punkt gebracht, wie bei ihr Malerei funktioniert. Bei ihrer Vernissage im Treffpunkt am Samstag freute sich die Künstlerin über viele Besucher aus ihrem Geburtsort Aichhalden und Schiltach, wo sie acht Jahre gelebt hat.

Wie Gisela Schreiber, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Treffpunktteams, aus der Vita von Döring-Ortlepp verriet, habe sie 27 Jahre beim SWR in Baden-Baden als Maskenbildnerin gearbeitet. In dieser Zeit habe sie Persönlichkeiten wie Frank Elstner, Ulrike Folkerts und Andy Borg frisiert und geschminkt. Als Rentnerin bleibe Döring-Ortlepp nun viel Zeit für expressives und freies Malen.

Die großformatigen Bilder in Spachteltechnik mit verschiedenen Materialien und kräftigen Farben seien das Ergebnis, das die Besucher nun sehen könnten, versprach Schreiber einen interessanten Rundgang.

Beim expressiven Malen, erläuterte die Künstlerin, müssten die Farbkombinationen eingehalten werden. Sie mische Acryl-Farben mit Quarzsand und Marmormehl und trage die Masse mit Spachtel auf. Es entstünden bis zu zehn Schichten, damit das Bild dreidimensional werde. Nach einer Ruhezeit verforme sich das Werk und es bildeten sich Risse. Dann könne sie alles einarbeiten, was ihr einfalle. Mit Beize, Tusche und Kohle werde die Oberfläche verändert und dem Bild Intensität und Spannung verliehen.

Auftragsmalerei erteilte Döring-Ortlepp auf Nachfrage einer Besucherin eine Absage. Dies sei ihr zu langweilig, auch erhielten ihre Bilder bewusst keine Titel. Die Kunst liege im Sinne des Betrachters, der ein Bild anders beurteile als sie selbst, sagte die Ausstellerin, die sich angenehm mit Künstlerkollegin Claudia Baumgartner aus Schenkenzell unterhielt. Letztere fand es interessant, Bilder einer Kollegin zu begutachten.

Die Ausstellung von Gisela Döring-Ortlepp dauert bis Ende Mai.