Gut organisiert hatten die Vereine die Ausgabe der Bestellungen – und sogar den Sonnenschein. Damit die neuen Obstbäume auch erfolgreich anwachsen können: Wühlmausschutz gegen Verbiss und eingekürzte Wurzeln.Fotos: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Streuobst: Großes Interesse an standortgerechten Sorten / 52 Interessenten pflanzen insgesamt 316 neue Hochstämme

316 neue Hochstamm-Obstbäume könnten auf Wiesen in Schiltach und Lehengericht im nächsten Frühjahr mit ihren Blüten Bienen anlocken und Wanderer erfreuen.

Schiltach. Ein "gewaltiger Erfolg" sei die gemeinsam von fünf örtlichen Vereinen organisierte Bestellung und Verteilung von standortgerechten Obstbäumen.

Vertreter des örtlichen OGV, der Imker und Ortsbauern, des BUND und vom LEV Mittlerer Schwarzwald hatten auf dem Parkplatz bei der Bahnhofbrücke in Schiltach die Verteilung an die insgesamt 52 Besteller bestens vorbereitet.

Die vielen Bäume lagen nach Sorten getrennt auf den Schotterflächen, dazu das nötige Zubehör, wie Verbissschutz, Pfähle, Wühlmauskorb und Kokosschnüre.

Bei dem kleinen Rundkurs der Autos mit Anhänger über den Parkplatz trugen fachkundige Helfer aus den Vereinen die bestellen Bäume zusammen und packten sie auf die Anhänger, dazu die bestellten Hilfsmittel.

Das Geäst der Bäume sorgte für den nötigen Abstand und dazu trug auch jeder den Mund-Nasen-Schutz, selbst die Fahrer in ihren Autos, die bei der Einfahrt ihren meist geringen Eigenanteil berappen mussten. So lief alles wie am Schnürchen und um elf Uhr lagen nur nach wenige Bäume auf dem Platz.

Manchmal blieb sogar noch etwas Zeit für den einen oder anderen Tipp zum Pflanzen, wie die starken Wurzeln mit der Spitze nach unten schräg anspitzen, das Wässern und das Setzen in den Drahtkorb. Beachten sollte man, dass die Veredlungsstelle der Bäume eine Handbreit über dem Boden sitzen muss.

Im Frühjahr schneiden

Schneiden sollte man die Bäume erst im Frühjahr, am besten nach dem angekündigten Pflege- und Schneidekurs. Dann haben auch die Imker eine Information angekündigt, damit viele Bienen ausfliegen und wirklich Äpfel und Kirschen wachsen, zumindest im übernächsten Jahr.

Zu dem "Aufforstungserfolg für die Streuobstwiesen" hat sicher auch der Beschluss des Gemeinderats beigetragen zur Förderung der Bäume mit jeweils 40 Euro.

Nach einer Sortenliste der Baumschule Karle in Dautmergen konnten Schiltacher und Lehengerichter ihre Wunschbäume auswählen. Bestellt wurden 21 Sorten Äpfel, sieben Sorten Birnen, sechs Zwetschgen, acht Kirschen und zwei Sorten Quitten.

Besonders beliebt waren bei den Äpfeln die alten Sorten Boskoop und Brettacher neben den neueren Topaz, Pilot und Florina, aber auch Jakob Fischer erlebt wohl eine Renaissance um Schiltach. Die Gräfin von Paris und die Köstliche von Charmeux werden in Lehengericht blühen, neben Conference, Wasserbirne und Novemberbirne.

Bei den Kirschen kann man sich auf Sunburst, schwarze Knorpel und Regina freuen und bei den Quitten auf Konstantinopler mit dem feinen Duft.

Vielleicht wird ja auch manches Früchtchen erst später gebrannt genossen. Aber das ist eine neue Geschichte.