Immer mehr Personen stehen auf der Warteliste des Freithaler-Hauses. Aber auch durch mehr Arbeit und Personal steigen der Aufwand bei der Personalsteuerung und der Verwaltungs. Auch die Ansprüche der Kunden nehmen laut Heimleiter Uli Esslinger zu. Die Zahl der Pflegebedürftigen nimmt zu und damit auch die Belastung der Mitarbeiter. Foto: Archiv

Heimleiter Uli Esslinger gibt bei der Sozialgemeinschaft Überblick über Freithaler-Haus.

Schiltach-Schenkenzell - Der demografische Wandel schlägt sich in deutlichen Zahlen nieder. Heimleiter Uli Esslinger gab bei der Mitgliederversammlung der Sozialgemeinschaft einen Überblick über Zahlen und Fakten des Freithaler-Hauses.

"Ich möchte ein paar Zahlen nennen, welche die Arbeit und auch die Vergrößerung der Sozialgemeinschaft und besser gesagt unserer Einrichtung drüben wiederspiegelt", sagte Esslinger in seiner Begrüßung. In den Jahren 2012 und 2013 war das "Gottlob-Freithaler-Haus" voll belegt. Auf der Warteliste standen 30 Personen im Vorjahr, in diesem Jahr sind es rund 50 Personen.

Die Unterschiede zwischen den beiden Jahren sind enorm. So gab es 2013 17 Tagesgäste (im Vorjahr elf) und 29 Anfragen auf Seniorenwohnungen (im Vorjahr elf). In Kurzzeitpflege waren in beiden Jahren sieben Personen. Das "Essen auf Rädern" stieg von 34 auf 40 Kunden an.

Viel Bürokratie gab es mit 192 Ein- und Auszügen (im Vorjahr 174). Die Verweildauer liegt im Moment bei zweieinhalb Jahren (im Vorjahr drei). Glücklicher Weise stiegen auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter von auf 45 an (im Vorjahr 38) was die tägliche Arbeit enorm entlaste.

In Pflegestufe "0" war nur noch eine Person (Vorjahr acht) im Haus. In Pflegestufe "1" sank die Zahl von 24 Personen (im Vorjahr 35). In Pflegestufe "2" gab es hingegen einen Anstieg auf 36 Bewohner (im Vorjahr 28). In der Pflegestufe "3" verdoppelte sich die Zahl von zehn auf 20. "Daran sieht man auch, wie der Pflegeaufwand bei uns wahnsinnig mehr wird", wies Esslinger hin. Die Belegschaft musste folglich aufgestockt werden. Im Januar 2010 arbeiteten 87 Personen im Haus, im Januar 2013 werden es 101 sein.

Viele Veranstaltungen mit örtlichen Vereinen, sowie Haus-Kaffeenachmittage munterten den Alltag auf. Das Frühlingsfest und das Herbstfest wurde abgehalten, was auch guten Anklang von außen findet. Dazu beteiligt sich die Einrichtung am Kinderferienprogramm, mit der Realschule Wolfach werden Projekte durchgeführt. Im Bereich Haus nähmen die Raumvermietungen nimmt immer mehr zu, aber auch das Catering.

In der Pflege gab es unangemeldete Prüfungen der Heimaufsicht des Landratsamts Rottweil, die dem "Vorzeigehaus" in punkto Organisation, Sauberkeit und in der Pflege ein außerordentliches Lob ausgesprochen hätten. Das mache alle Mitarbeiter stolz so ein Lob zu hören", freute sich Esslinger, worauf auch Applaus aus der Versammlungsrunde kam.

Allerdings hatte das Haus Besetzungsprobleme in Bezug auf examiniertes Fachpersonal. Seit Oktober liege die Fachkraftquote liege wieder bei 58 Prozent. "Die Ansprüche der Kunden wachsen stetig und die Pflege bekommt so langsam Hotelcharakter. Wünsche und Lebensstile verändern sich. Jetzt kommt die Generation die ihr mobiles Handy mitbringt, ein Computer muss im Zimmer aufgestellt werden. Hier kommen viel Schwung und Veränderungen in den Alltag", erklärte Esslinger.

Auch Küche, Hauswirtschaft und Haustechnik hatten Anfang des Jahres eine unangemeldete Prüfung seitens des Wirtschaftskontrolldienstes. Es wurden keine Beanstandungen gefunden. Alle Abläufe in der Küche wurden schriftlich festgehalten und ein Qualitätsmanagement eingeführt. Tagtäglich werden Essenswünsche abgefragt, wobei der Trend zu den einfachen und gewohnten Gerichten gehe.

Es gab eine Erfassung und Überprüfung von rund 1000 elektrischen Geräten. "Alle ein bis zwei Jahre müssen sie neu geprüft werden", verdeutlichte der Heimleiter den enormen Bürokratieaufwand. Der Bereich der Arbeitssicherheit wurde ausgebaut. Hier habe es zwei gesetzlich vorgeschriebene Sitzungen mit einem Betriebsarzt und einer Fachkraft von außen gegeben. Begehungen aller Bereiche wurden durchgeführt. Die Anfragen auf Seniorenwohnungen steigen, wobei die Hälfte der Interessenten auch kaufen würde.

In der Tagespflege konnte der Einzug in den Schlossbergsaal erfolgreich abgeschlossen werden. Tagesgäste fühlen sich wohl und seien froh aus den engen Räumen heraus gekommen zu sein. Das Bauende der neuen umgebauten Tagespflege wird jetzt Ende Februar erwartet. Im März ist dann ein "Tag der offenen Tür" geplant.