Hexenmeister Uli Eßlinger hilft Corinna Bühler aus dem überstandenen Federnbad im großen Zuber. Fotos: Fritsche Foto: Schwarzwälder Bote

Abstauben: Diesmal zog es die Schuhus für die Hexentaufe zurück zu den Ursprüngen im Hinterlehengericht

In diesem Jahr haben die "Schuhu-Hexen ’86 Hinterlehengericht" das urige Gasthaus Welschdorf für das Finale des Abstaubens gewählt.

Schiltach-Hinterlehengericht. Nach langer Zeit fand also wieder einmal im namensgebenden Ortsteil des Vereins eine Hexentaufe statt. Als anpassungsfähige Hexen kamen sie nach kurzer Eingewöhnungszeit mit dieser Örtlichkeit gut zurecht, zumal sie ihnen durch den Lumpenball vertraut ist.

Losgezogen waren die Schuhus am Morgen nach einem kräftigen Frühstück in der "Kaffebohne" am Marktplatz. Sechs Gruppen aus Vorständlern und Mitgliedern zogen danach los und besuchten die Hästräger zu Hause. Jede Gruppe hatte drei Stationen. "Das bedeutete drei Mal Essen und Trinken wie Gott in Frankreich", erzählte Schriftführer Markus Bühler im "Welschdorf" angekommen.

Die stärkenden Mahlzeiten machten Sinn, denn der Abend und die Nacht wurden lang. Besonders strapaziös für Bühler, seine Frau Corinna, ebenfalls Schriftführerin, und für Diana Ockenfuß. Den dreien stand die Hexentaufe im Federnbad bevor. Nach zweijähriger Anwartschaft als "Leihhäs-Träger" war ihre "kreative Bewerbung" akzeptiert und sie in den Kreis der "Aktiven" gewählt worden. "Jetzt können wir immer im eigenen Häs dabei sein", freute sich Markus Bühler.

Wie immer hatte Vorsitzender und Hexenmeister Uli Eßlinger ein "Drehbuch" in Reimen zur Hexentaufe vorbereitet, das er im Wechsel mit Michael Bartsch vortrug. Beide schafften das trotz der vorangegangenen Strapazen des Tages. "Heute nicht in Schiltach, nun im Hinterlehengericht, zum Ursprung, zurück zur Hexensage", textete Eßlinger, um dann das "Welschdorf" zu rühmen: "Eine Kneipe mit Kult, Charme und gewisser Spritzigkeit, das legendäre Lachen der Wirtin trägt bei zur allgemeinen Heiterkeit." Und Bartsch bedankte sich bei den Besuchten des Abstaubertags "für die heutige Gastfreundlichkeit und die tolle Stimmung bei euch zu Haus".

Dann folgte der Höhepunkt des Abends: "Zeigt im Zuber euren Mut", startete der Hexenmeister das Federnritual. Die drei Anwärter wurden gelobt für ihr Engagement und treffend charakterisiert: "Etwas schnell im Schwätze" die Erste, "ist immer dabei, zu finden in jeder Zeltbar" die Zweite und "Schwarz-Gelb war schon immer sein Traum" der Dritte. Dann wurden Verse und Sprüche von den Dreien erwartet. "Oben am Berg trohnt der Schuhufelsen, wo alles begann, die elf Hinterlehengerichter gingen nach ihrem Drang", machte Markus Bühler den Anfang. Inzwischen hatten die Schuhu-Hexen den großen Zuber mit den Federn in den Raum geschoben. Nacheinander erhielt dann jeder seine Schuhu-Jacke mit den Flügeln, trennte sie auf und zog sie an. Hexenmeister Uli prüfte, ob alles sitzt und die Flügel frei sind. Jeder wurde dann in den Zuber getaucht, verschwand unter den Federn, die Hexen machten sich über ihn her. Wie es war und was in ihnen vorging, wird nie verraten, wenn sie etwas mitgenommen wieder aus dem Federnbad auftauchen.

Alles überstanden, reichte ihnen der Hexenmeister auch die Maske und ruft: "Die Maske, die dich nun zur Hexe macht, trag diese und treib Schabernack durch die Nacht". Geschafft, es folgten nur noch Feiern und Disco.