Karges Leben
Den Autorinnen gelingt es, mit ihrem lebendigen Vorlesen das Publikum zu fesseln. Dieses kann sich bildlich ganz gut vorstellen, wie damals der populär gewordene Charleston und die wie Pfifferlinge aus dem Boden sprießenden Lichtspielhäuser das karge Leben, das stark wandelnde Bild der Frau sowie die rasende Inflation überlagerten.
Während Helga Harter ihrer Tochter Sara einen großen Anteil zuschreibt, dass das Buch entstanden ist, beschreibt Sara ihre Mutter als vielseitig begabt und kreativ, die unter anderem auch schreibe. Ihr Opa, Helgas Vater, habe sehr gut erzählen können und so sei die Geschichte der Hausiererin Sophie nicht verloren gegangen, wusste die Tochter.
Wie Helga Harter erläuterte, habe sie bei der Recherche für den Roman sehr viele gute Ideen und Unterstützung erhalten, unter anderem von der Stadt Schiltach. Hilfreich seien auch das Internet und der Stukenbrok-Katalog von 1926 gewesen. Da die Geschichte um Sophie in Wirklichkeit ein trauriges Ende genommen und sie sich die Frage gestellt habe: "Wer will so ein Buch lesen?", habe sie den Roman zu einem guten Abschluss gebracht, räumte die Autorin ein.
Sie hat bereits ihr nächstes Werk im Visier. Dabei soll es sich wieder um eine alte, wahre Geschichte einer Isabelle Harter handeln, die im Dachsloch in Schenkenzell lebte. Wie Morgenstern resümierte, sei in den 1920er-Jahren die Welt ein bisschen härter gewesen als heute. Bewusst hätten die Autorinnen das Ende der Geschichte um Sophie nicht verraten. Aber dies könne man mit dem Kauf des Buchs herausfinden, sagte der Archivar mit einem Augenzwinkern. 2019 werde es mit "Kultur im Stadtgarten" mit bestimmt neuen Ideen weitergehen, stellte Morgenstern in Aussicht.
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