Mitglieder des Schwarzwaldvereins und ehrenamtliche Helfer feiern den erfolgreichen Abschluss der Sanierung des Mattenweihers.Fotos: Fritsche Foto: Schwarzwälder Bote

Ökologie: Mit dem sanierten Mattenweiher verfügt Schenkenzell über ein weiteres touristisches Highlight

Der Stiftungsrat des Schwarzwaldvereins hatte am Donnerstag zum Einweihungsfest an den etwas oberhalb vom Kuhberg gelegenen Mattenweiher eingeladen.

Schenkenzell. Von September 2019 bis zum Frühjahr 2020 wurde der Mattenweiher saniert. Harmonisch fügt sich der Weiher jetzt wieder in die Waldlandschaft ein. Seerosenblätter bedecken das Wasser, in dem sich die Tannen spiegeln, Libellen jagen nach Insekten. Bänke laden zum Verweilen ein, der Ort strahlt Ruhe aus.

Insgesamt 25 ehrenamtliche Helfer des Schwarzwaldvereins Schiltach+Schenkenzell, der Jungfeuerwehr Schenkenzell, der Freiwilligen Feuerwehren Schiltach und Schenkenzell sowie einige Mitglieder des BUND Schiltach hatten viel Arbeit in das Projekt gesteckt. Wegen der Einschränkungen der Corona-Pandemie konnte die Einweihungsfeier erst jetzt stattfinden. Herzlich begrüßte Willi Heinzmann, der Erste Vorsitzende des Schwarzwaldvereins Schiltach+Schenkenzell, die Gäste. Danach berichtete der Zweite Vorsitzende Karl-Heinz Koch über die Geschichte des Weihers und gab einen kurzen Abriß über die aufwendige Sanierung.

Bis in die 1920er-Jahre war der Weiher von den Bauern für die Bewässerung genutzt worden, dann langsam verlandet, 1980 bis 1984 war er deshalb schon einmal vom Schwarzwaldverein saniert worden. "Friedrich Grohe hat damals die Kosten übernommen", berichtete Koch. Als nächste Aktion müsse jetzt nur der Zufluss des Wassers verbessert werden. "Der Schwarzwaldverein hat den Weiher adoptiert", stellte Koch fest und dankte auch den Gemeinden Schiltach und Schenkenzell, welche die erneute Sanierung unterstützten.

"Der Mattenweiher ist für die Bevölkerung Schenkenzell schon immer etwas Besonderes gewesen", stellte Bürgermeister Bernd Heinzelmann fest und dankte dem Schwarzwaldverein dafür, "dieses Biotop und kleine Juwel als Ort der Ruhe zu erhalten" und überreichte Koch einen Umschlag mit einer Geldspende.

Ehrenpräsident Eugen Dieterle ("Hier habe ich früher Heidelbeeren gepflückt") sprach für die Stiftung "Natur und Kulturlandschaft Schwarzwald" des Schwarzwaldvereins. Er beglückwünschte die Ortsgruppe dazu, dass viele Helfer es möglich machten, so ein Biotop über eine so lange Zeit zu erhalten: "Dass Sie nicht nur vom Naturschutz reden, sondern etwas gemacht haben". Der Mattenweiher solle von der Atmosphäre her so bleiben, wie er ist, und kein "touristischer Rummelplatz" werden.

Aus Freiburg war zur Feier Meinrad Joos gekommen, der Präsident des Gesamtvereins. "Die Ortsvereine mit ihren Projekten sind das Fundament des Schwarzwaldvereins", erklärte er. Er dankte Naturschutzwart Peter Hettich, der das Projekt mit vorangetrieben habe. "In unserer schnelllebigen Zeit ist es wichtig, auch öffentlich über solche Projekt zu sprechen".

Eine wahre Anekdote wurde am Rande der Feier erzählt: Matthias Jehle vom nahen Jehlehof habe im Mattenweiher schwimmen gelernt. Das war sein Glück, denn als er im Ersten Weltkrieg einrücken musste, kam er zur Marine. Nicht viele konnten damals schwimmen. Er hat den Krieg überlebt und kehrte wieder zurück auf den Hof.