Die Mitarbeiter kommen nicht zur Ruhe. Voraussichtlich heute wird das Gericht Rottweil das Insolvenzverfahren über die Felgenschmiede BBS International eröffnen. Foto: Schönfelder

Verfahrenseröffnung am Dienstag. Betrieb wird fortgeführt. Geschäftsführer gibt Posten auf.

Schiltach - Voraussichtlich heute wird das Insolvenzverfahren über die Firma BBS International mit Sitz in Schiltach eröffnet. Dies bestätigte gestern der Insolvenzverwalter Thomas Oberle aus Heidelberg.Bisher steckte BBS in einem vorläufigen Insolvenzverfahren. "Ich gehe davon aus, dass das Gericht meinem Vorschlag folgen wird", sagte Oberle gestern im Gespräch mit unserer Zeitung.

In den vergangenen Monaten hatte Oberle verschiedene Varianten zur Fortführung der Geschäftstätigkeit der angesehenen Felgenschmiede mit Produktionsstandorten in Schiltach und Herbolzheim untersucht und in einem Gutachten für das Gericht zusammengefasst.

Entscheidend für den Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung sei, so Oberle, dass gestern das Insolvenzausfallgeld für die Beschäftigten endete. In der Insolvenz muss BBS die Löhne für die Mitarbeiter jetzt allerdings wieder allein stemmen.

Die nächsten vier Wochen, so schätzt Oberle, werde man "die verschiedenen Varianten unvoreingenommen prüfen." Eine dieser Varianten könnte, so Oberle, eine Modifikation des Insolvenzplans des Besitzers Guido Dumarey sein, der in den vergangenen Monaten versucht hatte, das Herbolzheimer Werk an den Konkurrenten Ronal zu veräußern. Dieses Vorhaben hatte sich zwar zerschlagen, aber als Geschäftsführer habe Dumarey auch in der Insolvenz das Recht, seinen Plan weiterzuverfolgen, stellte Oberle klar. Aber auch der Einzelverkauf von Unternehmensteilen oder ein Gesamtverkauf würden in den nächsten Wochen geprüft. Indes, Dumarey ist in der Insolvenz nicht mehr alleiniger Herr im Hause. Oberle und seine Leute werden beim operativen Geschäft mitreden.

Eines betonte der Anwalt besonders: das Geschäft werde fortgeführt. "Die Produktionskapazitäten von BBS werden am Markt gebraucht, die Marke ist hoch angesehen." Er erkenne ein großes Interesse der Kunden am Fortbestand der Firma. Ziel seiner Bemühungen und das seines Teams, betonte Oberle, sei der Erhalt des Gesamtunternehmens und der aktuell rund 450 Arbeitsplätze. Oberle sieht "sehr gute Chancen für den dauerhaften Fortbestand der Firma BBS."

Oberle muss dabei allerdings ohne den Schiltacher Geschäftsführer Norbert Zumblick auskommen, der, so wurde gestern gemeldet, seinen Posten aufgegeben hat.