In den kommenden Jahren stehen einige Investitionen in der Kläranlage in Vorderlehengericht an. Foto: Sum Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: 119 000 Euro für Kostendeckung nötig / Polymerstation soll erneuert werden

Schiltach . Nachdem sich der Abwasserverband Oberes Kinzigtal vor Ort einen Überblick über die Abläufe der Kläranlage in Vorderlehengericht verschafft hatte, ging es für die Mitglieder ins Lehengerichter Rathaus, um die Bilanz des letzten Jahres zu erörtern.

Insgesamt erwirtschaftete der Verband einen Überschuss von gut 211 940 Euro. Von diesem Betrag wurden die nötigen Investitionen bezahlt, die in der Kläranlage 2018 nötig waren. So wurde unter anderem das Kombibecken der Anlage saniert. Die Gesamtkosten der Investitionen beliefen sich auf 11 574,95 Euro. Zusätzlich gingen vom erwirtschafteten Überschuss auch noch die Tilgungszahlungen für die bestehenden Kredite des Verbands ab. Am Ende blieb ein Plus von 75 360 Euro in der Kasse des Verbands. Damit hatte der Verband finanzielle Mittel von rund 102 000 Euro für geplante Investitionen im Jahr 2019.

Wie Verbandsrechner Herbert Seckinger erklärte, sind Investitionen, die sich entweder auf das folgende Jahr verschoben hatten oder gestrichen wurden, Grund für den recht großen Überschuss. Die Erneuerung der Faulturmtreppe wurde erst 2019 durchgeführt und konnte vom Überschuss finanziert werden. Die Durschlussmessung Schenkenzell war letztlich nicht mehr notwendig und wurde gänzlich gestrichen.

Dennoch wurden auch 2019 einige Investitionen getätigt und sind außerdem für 2020 geplant. Diese haben zur Folge, dass für das kommende Jahr ein Kredit über 119 000 Euro aufgenommen werden muss. Eingeplant sind die Erneuerung der Polymerstation Schlammentwässerung für 50 000 Euro, eine Zaunanlage für 26 000 Euro und die Erneuerung der Luftleitungen. Die Schlammentwässerung sei eine wichtige Station in der Arbeit der Anlage. Dort wird der Klärschlamm, das ständige Abfallprodukt der Abwasseraufbereitung, bis zu dem Punkt getrocknet, an dem er dann zur thermischen Verwertung (Verbrennung) abtransportiert werden kann.

Die zu erneuernden Luftleitungen seien für das Trennen des Schmutzes und anderer Verunreinigungen vom Wasser notwendig.

Neben diesen geplanten Investitionen stehen bereits weitere auf der Liste des Abwasserverbands. 2021 plant er die Erneuerung der Fäkalienannahmestation mit rund 72 000 Euro ein, ebenso wie die Erneuerung der Maschinentechnik im Faulturm. Ersteres war bereits Thema im Verband. Aufgrund der immer weiter sinkenden Menge, die für die Fäkalienannahmestation angeliefert wird, wurde innerhalb der Sitzung überlegt, ob es sich in Zukunft noch rechne, eine solche Station in der Kläranlage zu betreiben.

Der Verband entschied sich, mit den Gemeinden Schramberg und Alpirsbach ins Gespräch zu treten. Es soll geprüft werden, ob eine dieser Anlagen in Zukunft auch für den Abwasserverband Oberes Kinzigtal Kapazitäten hätte.

Letztlich steht auch der potenzielle Beitritt zum derzeit noch nicht gegründeten Zweckverband Klärschlammverwertung Böblingen an (wir berichteten). Die verbindliche Absicht, diesem im Falle einer Gründung beizutreten, wurde einstimmig verabschiedet. Die anteiligen Kosten für den Bau der neuen Verbrennungsanlage waren noch nicht Bestandteil der Haushaltplanung.