Die "Schweizer" bringen nicht nur den Schnee in den Schwarzwald mit, sondern mit dem Matterhorn gleich auch noch eines ihrer Wahrzeichen. Foto: Sum

Kreatives Rennen lockt viele Zuschauer an. Zünfte zeigen sich beim Umzug spendabel.

Schiltach - Schönstes Wetter und eine Vielzahl toller Gefährte hat’s zum runden Geburtstag des Seifenkistenrennens gegeben. Die Gaudifahrt war einmal mehr Auftakt für einen freudigen Fasnetssonntag in Schiltach.

"Es sind geile Gefährte dabei", freute sich Moderator Wolfgang Brucki Bruckner zum Start der rasanten Fahrt die Hohensteinstraße hinunter. Er sollte nicht zu viel versprechen. Hatte es vor einigen Wochen noch so ausgesehen, als werde aufgrund sinkender Teilnehmerzahlen das Ende des Seifenkistenrennens eingeläutet, waren nun 15 kreative Kisten dabei – fünf Kinder- und sechs Erwachsenenkisten.

Den Auftakt machte der Cousinen-Schlitten, zwar mit Hund, aber ohne Schnee, von Selina und Sarah Länder, zusammen mit Vanessa und Jasmin Schmider. Ein besonderer Tag war es für Noel Wöhrle. Er feierte seinen elften Geburtstag mit der Fahrt in einem Stück Schwarzwälder Kirschtorte und einem gesungenen Ständchen des Publikums. Sein Bruder Noah, mit fünf Jahren jüngster Teilnehmer, hatte in seiner Drachenkiste keine Angst und sauste wie der Blitz die Strecke hinunter.

Im Haddelbob saßen Jannik Wolber und Noel Schilli. Ihren Opa Vitor Pereira nahmen Paul Nibodeau, Philian und Silas Daxkobler sowie Milena und Nico Zweigart mit der Pereira Airline, bei der Fliegen auch ohne Ausweis möglich ist, aufs Korn.

Die Erwachsenen zeigten sich bei ihren Kisten nicht minder kreativ. Christian Schmieder, Dimitri Husch, Rafael Ferreira und Stefan Hildbrand widmeten sich dem 20. Geburtstag des Seifenkistenrennens. Hans-Jörg Heinrich, Wolfgang Faißt, Jürgen Bösel, Martina Baumgartner und Karl "Charly" Fehrenbacher nahmen sich dem Ungleichgewicht zwischen öffentlichen Toiletten und Hundetoiletten an. Das Ende der "Rosenlaube" und des Campingplatzes machten Thomas Brohammer, Karin Fehrenbacher, Annette Bauer und Werner Mauz bei ihrem "Stammtisch" zum Thema.

Das "Steuergrab" Gorch Fock schrieben sich Erwin Dotse Kosi, Uwe Bartsch, Thomas Bartsch und Andreas Harter auf die Fahnen, die "mit sieben Segeln und einem Seckel" unterwegs waren. 50 Jahren Mondlandung nahmen sich Hans-Peter Kopp, Holger und Britta Wöhrle sowie Carola Heinsius an. Statt den Bach ging’s für Jürgen Bühler und Thomas Ventur den Berg na, denn "aus Mangel an den Kisten, geht jetzt an Zuber auf die Pisten". Mit "Hoorig, Hoorig"-Rufen und einer großen Schelle wehte ein Hauch von Schramberg durchs Städtle. Klimaneutral waren Isabell Stenzel, Jerome Dotse und Inge Reimold in ihrem Flugzeug unterwegs.

"D’ Zug isch weg" – dieses Problem kennen nicht nur Schüler, sondern auch die Seifenkistenbauer Ilayda und Suzan Zahal, Latizia Furtwängler, Hannah Schmid und Lara Sauer. Mit vielen bunten Luftballons und Jens Schöpf, Thomas Dieterle, Jessica Schöpf und Francesca Joos war die Fiechtewaldt-Kiste besetzt. Das Matterhorn und den Schnee brachten der Schweizer Stani Strauss, Birgit Wolber, Ursula und Martin Ketterer, Roland und Anja Braunwarth sowie die Kinder Lena Wolber, Tom, Leon und Ben Dunkenberg nach Schiltach.

Für ihre Teilnahme bekamen die Seifenkistenfahrer jede Menge Applaus vom Publikum. Darüber hinaus gab’s für jeden eine Medaille und einen Gutschein. Jenen hatten die Verantwortlichen der Narrenzunft, der Schuhu- und der Fiechtewaldt-Hexen auch für Wolfgang Bruckner, der das kreative Rennen seit jeher moderiert und die Zuschauer mit launigen Sprüchen unterhält.

Beim anschließenden Umzug wehte ein kräftiger Wind durchs Städtle. Doch davon ließen sich die 30 Gruppen nicht abschrecken und so trieben unter anderem die Bühlertaler Kellergnome, die Narrenzunft Aichhalden, die Schlotzer-Wiebli Kinzigtal und die Schwarzwald-Hexen aus Peterzell ihren Schabernack mit den Zuschauern, bauten sich teils zu spektakulären Pyramiden und verteilten eifrig Süßigkeiten.