Auf der rechten Seite der bisherigen Brachfläche werden die Mediathek und die Kita mit Wohnungen angesiedelt sein. Der Spatenstich für die Bauarbeiten wird noch in diesem Jahr erfolgen. Foto: Tröger

Eigentlich wurden in dieser Woche nur einige Arbeiten für die geplanten Projekte Mediathek und Kita auf dem Simmozheimer Schillerareal vergeben. Angesichts mehrerer Vorhaben im kommenden Jahr kam jedoch auch die Frage auf: Was bedeutet das für den Verkehr?

Simmozheim - Der Spatenstich für das Simmozheimer Bürgerzentrum mit Mediathek und Kita samt Wohnungen, auf dem Schillerareal rückt näher und soll noch in diesem Jahr stattfinden. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung die Rohbauarbeiten sowie die Aufzugsanlagen für die beiden gemeindeeigenen Gebäude vergeben.

Für Rohbauarbeiten Angebote zu bekommen sei in der jüngsten Vergangenheit schwierig gewesen, sagte Bürgermeister Stefan Feigl, "deshalb waren wir angenehm überrascht, dass wir fünf wertbare Angebote erhalten haben". Allerdings sorgte gleich das erste bei der Submission geöffnete für steigenden Blutdruck bei den Beteiligten, denn mit knapp 3,8 Millionen Euro Angebotssumme lag es sehr weit jenseits der Kostenrechnungen der Architekten.

Erdarbeiten, Fundamente und Bodenplatte

Der Umfang des ausgeschriebenen Rohbaugewerks umfasst unter anderem die Erdarbeiten, Fundamente und Bodenplatte mit Entwässerung zur Gründung der Gebäude, weiter die tragenden Außen- und Innenwände in Stahlbeton oder Mauerwerk, die Stahlbetontreppen sowie Dämmungen, wie Architektin Annette Hähnig vom Architekturbüro Hähnig/Gemmeke ausführte.

Den Auftrag für die Roharbeiten hat das Ratsgremium an die Firma Köhler Bauunternehmung aus Wildberg als günstigste Bieterin zum Brutto-Angebotspreis von 1,917 Millionen Euro vergeben. Das sind laut Feigl etwa acht Prozent mehr als die letzte Kostenrechnung aus dem zweiten Quartal 2022. Da die Gemeinde noch einen nicht eingepreisten Zuschuss erhält, muss sie nur etwa 73 Prozent der rund 140 000 Euro Mehrkosten selbst tragen.

Der Zuschlag für die Aufzugsanlagen ging an die Firma Schindler Aufzüge und Fahrtreppen aus Ettlingen für 87 108 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Erfreulich ist, so Hähnig, dass die Firma damit rund zehn Prozent unter der letzten Kostenrechnung liegt. Zudem liefere Schindler das Gesamtpaket Aufzüge aus einer Hand, und "die spätere Wartung ist auch schon angefragt".

Einige Verkehrsbehinderungen

Mit den Bauarbeiten an gleich zwei Großprojekten – im Schillerareal die gemeindeeigenen und die Gebäude der Investoren sowie die Erschließung des Baugebiets Mittelfeld III – plus dem weiteren Breitband-Ausbau kommen auf die Simmozheimer im neuen Jahr einige Verkehrsbehinderungen zu. Eugen Häberle bat darum, dies "so zu koordinieren, dass wir letztlich nicht ganz abgeschnitten sind". Hähnig empfahl dazu, alle Baubeteiligten an einen Tisch zu holen, um das im Vorfeld abzusprechen.

Er habe anfangs auch gedacht, das gibt Chaos, so Feigl, allerdings "bis die Investoren beginnen, sind wir mit dem Rohbau durch und auch das Mittelfeld beginnt realistisch im Mai oder Juni". Will heißen, es läuft zeitlich versetzt und nicht alles auf einmal.

Erhaltenswerte Bauteile

Aus dem Abbruch der alten Gebäude auf dem Schillerareal sind erhaltenswerte Bauteile eingelagert, sie werden wie geplant in die Gestaltung der Außenanlagen einbezogen, bestätigte Hähnig auf die entsprechende Frage von Lorenz Auwärter.

Die Vergabebeschlüsse fasste der Gemeinderat bei Enthaltung von Friedbert Baral. Mit gleichem Beschluss beauftragte der Rat die Verwaltung, die weiteren Ausschreibungen wie die technische Ausrüstung (Heizung-Lüftung-Sanitär und Elektro) entsprechend dem Baufortschritt zu veranlassen. Ursprünglich sollten diese Gewerke ebenfalls zeitgleich mit dem Rohbau ausgeschrieben werden. Da diese Arbeiten jedoch erst Mitte des nächsten Jahres beginnen, hätte man jetzt keine realistischen Angebote bekommen. Die Firmen können derzeit noch keine Preise für das nötige Material nennen und hätten somit hohe Sicherheitsmargen eingepreist, sagte Hähnig.