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Der Bundesliga-Schiedsrichter über seinen spanischen Kollegen und den Platzverweis von Klose.

Stuttgart - Acht Gelbe Karten, eine Gelb-Rote Karte, ein Elfmeter - Schiedsrichter Alberto Undiano (Spanien) brachte viel Farbe ins Spiel zwischen Deutschland und Serbien (0:1). "Er machte einen hilflosen Eindruck", meint der Bundesliga-Unparteiische Knut Kircher (Rottenburg) zur Leistung seines Kollegen.

Herr Kircher, wie haben Sie den Auftritt von Alberto Undiano gesehen?

Tut mir leid, für mich war er ein Kartenspieler ohne Persönlichkeit.

Hat er zu oft den gelben Karton gezückt?

Natürlich. Wer nach 30 Minuten schon sechs Gelbe Karten gezeigt hat, der hat nicht kapiert, dass eine Verwarnung auch Wirkung zeigen muss.

War's ein zu aggressives Spiel?

Keineswegs. Natürlich gab es das eine oder andere taktische Foul, aber die Zahl der Gelben Karten steht in keinem Verhältnis zur Härte der Partie.

Was hätte der Schiedsrichter denn besser machen müssen?

Er hatte null Körpersprache in Richtung der Spieler, machte einen hilflosen Eindruck. Sein einziges Hilfsmittel waren Gelbe Karten, das ist einfach zu wenig.

"Welche Möglichkeiten hätte er gehabt?"


  Welche Möglichkeiten hätte er gehabt?

Da gibt es einiges: Gesten, Blicke, Ermahnungen, letzte Ermahnungen.

Auch für Miroslav Klose?

Gerade für Miroslav Klose. Die erste Gelbe Karte muss ein Schiedsrichter, der als Persönlichkeit auftritt, nicht geben - da hätte eine scharfe Ermahnung gereicht. Und die zweite Gelbe Karte war keine. Das ist ein stinknormales Beinstellen im Mittelfeld gewesen. Der Schiedsrichter hat vergessen, dass es ein WM-Spiel war, kein Pille-Palle-Freundschaftsspiel.

Was hat Undiano richtig gemacht?

Er hat alles gesehen, seine Linie konsequent durchgezogen, war läuferisch gut. Der Elfmeterpfiff war absolut korrekt. Dass Lukas Podolski den verschossen hat, dafür konnte er nun wirklich nichts.