Mutter Manuela erinnert sich noch genau an den Anruf, der das Leben der Familie auf den Kopf stellte: Tochter Samira hat Leukämie. Schwere Monate liegen hinter ihnen – und jetzt wurde ihnen auch noch die Wohnung gekündigt. Sie brauchen Hilfe.
Zunächst hatte Tochter Samira im Sommer vergangenen Jahres nur häufiger Nasenbluten, dann war sie eines Tages so kreideweiß, dass Mama Manuela morgens mit ihr zum Kinderarzt fuhr, um ein Blutbild machen zu lassen. „Und der hat am Nachmittag bei uns angerufen und gesagt, dass er sofort den Krankenwagen schickt. Es war wirklich kritisch“, erinnert sich Manuela. Samiras Blutwerte sind zu dem Zeitpunkt so schlecht, dass sie sofort Transfusionen erhalten muss. „Von heute auf morgen war unser altes Leben vorbei.“
Familie wird plötzlich geteilt
Es folgen Chemotherapie, lange Krankenhausaufenthalte – die Familie wird plötzlich durch zwei geteilt. „Mein Mann war mit Samira im Krankenhaus und ich und Fabienne mussten den Alltag daheim alleine bewältigen“, berichtet die Mutter. Oma und Opa wohnen leider zu weit weg. Und immer wieder gab es Rückschläge: Die Chemo hat Nebenwirkungen, greift das Herz an, Samira bekommt auch noch Corona, womit ihr geschwächter Körper kämpfen muss.
Und: Samira war plötzlich komplett von der Außenwelt abgeschlossen. Sie durfte von heute auf morgen nicht mehr zur Schule, konnte keine Freunde mehr treffen – die Gefahr, sich irgendwie anzustecken, war einfach zu groß. „13 Monate und zehn Tage kämpften wir uns durchs Leben“, sagt Mutter Manuela zu der schwersten Zeit.
Jetzt läuft die Erhaltungstherapie
Inzwischen geht es Samira besser, sie befindet sich in der Erhaltungstherapie. Über das Gehirnwasser wird weiter eine Chemotherapie durchgeführt, um auch versteckte Krebszellen zu erwischen. Und auch wenn sie die komplette siebte Klasse verpasst hat, hat die 13-Jährige in der achten Klasse weitergemacht und kommt gut mit. „Wir sind sehr stolz auf sie“, sagt die Mutter.
Auch die Mutter ist angeschlagen
Auch an ihr selbst ist die Sorge um das eigene Kind nicht spurlos vorübergegangen. „Ich erlitt zweimal ein Hypertonie Anfall und landete in der Notaufnahme. Jetzt muss ich Blutdrucksenker nehmen, aber das ist das kleinste Übel.“ Denn stetig ist da die Angst – die Angst, dass die Krankheit bei Samira zurückkommt.
Im November vergangenen Jahres kam nun der nächste Schlag, der der Familie den Boden unter den Füßen wegzog. Nach fast elf Jahren, in dem sie nun schon in ihrem Mietshaus in Rotenzimmern leben, kam die Kündigung vom Vermieter wegen Eigenbedarfs. In der ersten Wut hätten sie sich mit einem Anwalt dagegen gewehrt, so sagt Mutter Manuela, doch inzwischen habe man sich ausgesprochen. Der Eigenbedarf für ein Familienmitglied sei nachvollziehbar. Und sie müssen ausziehen – und zwar bis September.
Sicheres Zuhause ist ein Traum
Um endlich Stabilität in das Familienleben zu bekommen und in der nächsten Wohnung nicht wieder die Angst haben zu müssen, dass es nicht von Dauer ist, möchte die Familie in der Nähe ihres Wohnorts ein Haus erwerben. Samira und ihre Schwester müssten dann auch nicht die Schule wechseln. Doch das nötige Eigenkapital reicht jedoch nicht, weshalb Manuela auf der Internet-Plattform gofundme.com eine Spendenaktion ins Leben gerufen hat. 8000 Euro sind das Ziel, mit denen sie ihrem Weg zu einem sicheren Zuhause und ein bisschen Glück näher kommen wollen. Mehr als 2000 Euro sind schon zusammengekommen, wofür die die Familie schon jetzt sehr dankbar ist.