Die Diagnose war ein Schock – aber für Ecaterini Xufuri ist Aufgeben auf gar keinen Fall eine Option. Die Schwenningerin kämpft mit aller Kraft gegen eine gefährliche Krankheit an. Und ihre Familie tut alles, um sie dabei zu unterstützen.
Plötzlich war nichts mehr wie vorher: Im vergangenen Februar teilten die Ärzte der Schwenningerin Ecaterini Xufuri eine Diagnose mit, die sie und ihre ganze Familie wie ein Schlag traf.
Bei der damals 63-Jährigen wurde ein bösartiger und sehr aggressiver Hirntumor festgestellt, ein sogenanntes Glioblastom. Buchstäblich von heute auf morgen hatte sie bemerkt, dass etwas seltsam, etwas anders als üblich war. Davor hatte sie keinerlei Symptome gehabt, „nicht einmal Kopfschmerzen“, wie ihre Tochter Eva Harich im Gespräch mit der Redaktion berichtet.
Sie und ihre Geschwister Georgia und Kosta sind genau wie der Rest der Familie fest entschlossen: „Unsere Mama soll leben. Wir lassen dem Krebs keine Chance“, sagen sie.
Der zweite schwere Schlag
Eva Harich erzählt weiter: „Unsere Mama ist ein wundervoller Mensch. Liebevoll, lebensfroh und stets hilfsbereit. Nach dem plötzlichen Tod unseres Vaters vor elf Jahren war es für uns alle sehr schwierig, diesen schmerzhaften Verlust zu verarbeiten“ – er hatte einen Schlaganfall erlitten und war nach zwei Wochen im Koma viel zu jung verstorben. Und jetzt müssen sie alle zusammen mit der schweren Erkrankung ihrer Mutter umgehen.
Der Tumor wurde Ecaterini Xufuri in einer Operation am Schwarzwald-Baar-Klinikum bereits in der Woche nach der Diagnose erfolgreich entfernt, „sonst hätte sie es nicht überlebt“, bringt Tochter Eva die Dramatik der Situation auf den Punkt. Danach startete direkt das volle Therapie-Programm: Chemo, Bestrahlung und kurz darauf noch eine elektrische Wechselfeldtherapie, die verhindert, dass sich die Tumorzellen teilen. Drei Monate später dann die erste Kontrolluntersuchung mit Magnetresonanztomographie (MRT) – und ein weiterer Schock für alle: „Im Befund standen drei neue Tumore“, erzählt ihre Tochter. Sie selbst ist gelernte Krankenschwester und war schon in der Onkologie tätig – keine Frage also, dass sie die Tragweite sofort erkannte.
Hoffnung nach dem nächsten MRT
Der Arzt, der ihre Mutter behandelte, erhöhte sofort die ohnehin schon hohe Dosis der Chemotherapie. Trotz diesem Rückschlag versuchte die komplette Familie, positiv und zuversichtlich zu bleiben und die Hoffnung nicht zu verlieren. Drei Monate später gab es erstmals und endlich gute Nachrichten im MRT-Befund: Alle drei Tumore waren nicht gewachsen, sondern hatten sich sogar – wenn auch nur minimal, so aber doch messbar – verkleinert. „Zwei weitere MRTs das darauffolgende halbe Jahr verstärkten unsere Zuversicht“, erzählt Tochter Eva weiter.
Die Tumore verkleinern sich immer weiter, und einer ist mittlerweile sogar komplett verschwunden. „Trotz der schlechten Prognose der Erkrankung kämpft sich unsere Mama weiter durch. Sie will leben, sie ist eine starke Frau“, sagt Eva Harich.
Schon der elfte Zyklus
Diesen Monat ging es für ihre Mutter bereits in den elften Zyklus der Chemotherapie – wobei jeder einzelne dieser Abschnitte ein harter Kampf für die Krebspatientin war und ist. Eine ganze Woche lang erfolgt jeweils die Therapie – danach werden drei Wochen Pause eingelegt. Welchen unbändigen Willen und auch welche Leidensfähigkeit Ecaterini Xufuri hat, kann man leicht daran ablesen, dass üblicherweise nur sechs Chemozyklen vorgenommen werden. Bei ihr wird es mindestens die doppelte Anzahl werden.
Therapie in Tübingen
Jetzt greift die Familie zudem nach einem Strohhalm an der Uniklinik Tübingen, der ihnen Hoffnung verspricht: „Ihr Onkologe hat uns auf eine weitere Therapiemöglichkeit aufmerksam gemacht, die sehr gute Erfolgschancen hat“, sagt Tochter Eva. Dabei handelt es sich um eine Immuntherapie in Form einer Impfung, speziell auf den Tumor ihrer Mutter angefertigt. „Leider ist diese Therapie recht neu, kostspielig und wird von den Krankenkassen noch nicht übernommen.“ 65 000 Euro sind für zu bezahlen – eine Summe, die die Familie nicht alleine stemmen kann, weshalb sie sich entschieden hat, andere um Unterstützung zu bitten. „Wir haben entschieden: Unsere Mama wird diese Impfung machen“, sagen ihre drei Kinder. Sie wollen nichts unversucht lassen. „Bitte helft uns, dies zu ermöglichen. Gemeinsam schaffen wir das,“ appellieren sie an alle, die sie kennen und ergänzen: Jeder Beitrag zählt, egal wie klein er ist.
Sie erleben große Solidarität
Die ersten Spenden, die eingegangen sind, machen allen richtig viel Mut – und das nicht nur unter finanziellen Gesichtspunkten. Eine große Welle der Solidarität hat schon eingesetzt und bestärkt alle in ihrer großen Energieleistung. Ecaterini Xufuri, die als Gastarbeiterkind einst aus Griechenland nach Schwenningen kam und hier seither zuhause ist, schätzt sich trotz ihrer schwierigen Situation – auch wenn es paradox klingen mag – sehr glücklich.
Die gelernte Apothekenhelferin hat sich selbst Zeit ihres Lebens für andere eingesetzt und noch nie nach Hilfe gefragt, berichten ihren Kinder. Jetzt wird sie von ihren Verwandten liebevoll gepflegt und versorgt, was ihr in ihrem Kampf gegen den Krebs unendlich viel Kraft gibt. „Wir lachen sehr viel zusammen“, macht ihre Tochter Eva deutlich, wie wichtig es ist, dass die Familie zusammenhält und auch ihren Humor und die Zuversicht nicht verliert. Alle zusammen tragen aus eigener Erfahrung eine Botschaft im Herzen, die sie gerne aussenden möchten: Alle gemeinsamen Momente sind wertvoll – und sie ganz bewusst leben zu können, ist einfach nur ein Geschenk.
So kann gespendet werden
Spendenkonto
Ecaterini Xufuri, DE11 6945 0065 1151 8745 26, SOLADES1VSS, Sparkasse Schwarzwald-Baar
Paypal
Auch über Paypal (@exufuri) kann geholfen werden