Im Mittelpunkt das Eckenfelder-Gemälde mit der "Villa Kraut": Bärbel Kraut Guerrini (rechts) hat der Zehntscheuer wertvolle Gemälde geschenkt. Stadtarchivarin Yvonne Arras freut sich. Quelle: Unbekannt

Bärbel Kraut Guerrini aus Como hat der Balinger Zehntscheuer wertvolle Kunstwerke vermacht.

Balingen - Mit großem Gepäck ist Bärbel Kraut Guerrini aus Como angereist: Mehrere Gemälde, eine Zeichnung und eine großformatige Karte der Region hat sie der Balinger Zehntscheuer vermacht. Stadtarchivarin Yvonne Arras sieht es gerne: Das komme nicht jeden Tag vor, dass die Zehntscheuer ein so großes Geschenk erhalte, sagt sie. Die meisten Bilder sind weit gereist: Sechs Jahre lang hat die gebürtige Balingerin Kraut Guerrini in Amerika gelebt, 52 Jahre in Italien.

Kleine Stücke Heimat, groß gerahmt.

Die Arbeiten von Friedrich Eckenfelder, Carl Blum, Anton Munding und Eugen Pollermann haben sie überallhin begleitet. Nicht so das Ölgemälde, das sie von ihrer Tante Christa Kraut geschenkt bekommen hat: ein weiterer Eckenfelder. Der Balinger Künstler hat es im Auftrag von Wilhelm Kraut, dem Großvater von Bärbel Kraut Guerrini, gemalt. Ihr Großvater habe Kontakt zu Eckenfelder gehabt, weiß sie.

Das Ölbild zeigt die "Villa Kraut" im Engelestäle, vor der Kulisse der Balinger Berge. "Es ist das Elternhaus meines Vaters, Erwin Kraut", erklärt die rüstige Seniorin. Sie sei früher oft dort gewesen. Vorübergehend, erinnert sie sich, sei das Haus von den Franzosen in Besitz genommen worden. Nach dem Krieg.

Was es mit der Karte von "Svevia", dem "Schwabenland", wohl auf sich hat? Deren Ursprung will Stadtarchivarin Yvonne Arras noch nachgehen. Im Netz? Eher nicht. In ihren Büchern werde sich dazu sicher etwas finden, meint sie schmunzelnd.

Besuch bei der Verwandtschaft

Die Verwandtschaft im Engelestäle? Die werde sie selbstverständlich treffen, sagt Bärbel Kraut Guerrini. Und wie findet sie ihre Heimatstadt Balingen? So viele Baustellen. Da sei es fast unmöglich, zum Hotel zu gelangen. Sie wohnt im Hotel Lang. Die Margarete, die kenne sie seit vielen Jahren. Von ihr erfahre sie "alle Neuigkeiten über Balingen". Ein paar Tage werde sie noch in der Stadt bleiben.

In der Zehntscheuer, versichert die Stadtarchivarin, sei sie jederzeit gerne gesehen. Christopher Seng, der für die Öffentlichkeitsarbeit in den städtischen Museen zuständig ist, überreicht zum Abschied einen Blumenstrauß.