Das idyllisch gelegene Hotel Winterhaldenhof soll in 2018 zu Wohnzwecken umgebaut werden. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Inhaber Gerhard Sum hat Umnutzung beantragt / Altershalber geht Hotelbetrieb 2018 zu Ende

In Schenkenzell hält das "Wirtschaftssterben" an. Nach dem "Tälchen der Heimat" und dem Hotel Sonne wird auch bald im "Winterhaldenhof" kein Bier mehr ausgeschenkt.

Schenkenzell. Das in exponierter Lage platzierte Wander- und Wellnesshotel mit freiem Blick auf die Ruine Schenkenburg im Gewann Winterhalde, von der das Restaurant seinen Namen erhielt, soll zu Wohnzwecken umgenutzt werden. Dem Gemeinderat lag in seiner Sitzung am Mittwoch ein entsprechender Bauantrag der Eigentümer Gerhard und Brigitte Sum zum Umbau des Gebäudekomplexes in 13 Appartements vor. Der Hotelbetrieb soll nach Auskunft von Gerhard Sum im gesamten Jahr 2017 noch andauern, da hierfür Aufträge vorlägen. Dies sei mit der Belegschaft so besprochen. Wie es danach weitergehe, hänge von der Vermarktung der geplanten Wohnungen ab.

Hauptgrund für die Hotel- und Gaststättenaufgabe sei, dass er keinen Nachfolger habe und seine Frau gesundheitlich angeschlagen sei. Der Betrieb sei aus wirtschaftlicher Sicht zu klein und müsste erweitert werden. Dafür fühle er sich mit 60 Jahren nicht mehr jung genug, räumte Sum gegenüber unserer Zeitung ein. Die Option Verpachtung sei abgeklopft worden. Da sich die Hotelanlage im Außenbereich befinde, seien Investoren nur schwer zu bekommen. Diese zögen Zentren vor. Auch forderten sie fertige Konzepte auf dem Tisch. Bessere Aussichten für die Zukunft des Winterhaldenhofs hätten geherrscht, wenn das von der Gemeinde geplante Baugebiet praktisch vor seiner Haustüre verwirklicht hätte werden können. Dieses Vorhaben liege jedoch auf unbestimmte Zeit auf Eis, schilderte der Hotelbetreiber.

Beabsichtigt ist, die Gebäudeteile im Innern so umzubauen, dass eine größere Anzahl von Wohnräumen zur Verfügung steht. Baurechtlich wird aus dem gewerblichen Hotel somit ein Wohngebäude. An der Kubatur wie auch am äußeren Erscheinungsbild des Baukörpers soll es nur geringe Veränderungen geben, das meiste spielt sich im Innern ab. Die größten Umbaumaßnahmen werden im Erdgeschoss vorgenommen. Aus dem bisherigen Nebenzimmer und einem Teil der Küche soll eine große Vier-Zimmer-Wohnung entstehen. Eine weitere Vier-Zimmer-Wohnung soll aus dem anderen Teil der Küche und dem ehemaligen Gastraum errichtet werden. Aus den Gästezimmern sind je zwei kleinere Appartements mit zwei Wohnräumen vorgesehen. Vom ersten Obergeschoss bis zum zweiten Dachgeschoss sollen jeweils zwei Zimmer zusammengefasst und zu kleinen Appartements umgebaut werden. Bürgermeister Thomas Schenk bedauerte den Verlust eines weiteren Hotels und Gaststätte in der Fremdenverkehrsgemeinde. Damit sinke das Bettenangebot weiter, das bereits in den vergangenen zehn Jahren rückläufig gewesen sei. Stellplätze für die Wohnungen seien genügend vorhanden, weshalb aus Sicht der Verwaltung nichts gegen den Bauantrag spreche, empfahl der Bürgermeister die Zustimmung. Diese erfolgte einstimmig.