Wo es auf dem Spielplatz künftig schattig sein soll, will der Gemeinderat beim Vor-Ort-Termin klären.Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Räte sind sich uneins in Sachen Sonnensegel für den Spielplatz in "Heilig Garten"

Der Spielplatz in "Heilig Garten" soll mit einem Sonnensegel ausgestattet werden. Darüber waren sich die Räte in ihrer Sitzung einig, nicht aber über die Größe des Segels sowie des zu beschattenden Bereichs. Ein Vor-Ort-Termin soll Klarheit bringen.

Schenkenzell. In der Ratssitzung am Mittwoch berichtete Bürgermeister Bernd Heinzelmann über mehrere bei der Verwaltung eingegangene Anfragen von Eltern, die auf fehlende Beschattung hinwiesen. Die entlang des Fußwegs gepflanzten Bäume böten derzeit noch keinen Sonnenschutz.

Bauamtsleiter Thomas Haas habe sich den Spielplatz angesehen und drei Vorschläge erarbeitet. Variante A mit einer Segelfläche von zwölf Quadratmetern würde einen Teilbereich im südlichen Spielbereich beschatten (Kosten: 3400 Euro). Variante B mit einer Segelfläche von 25 Quadratmetern beschatte im nördlichen Spielbereich den Kletterparcours (Kosten: 4500 Euro). Alternativ könne Variante B auch mit 15 Quadratmetern Segelfläche für 3600 Euro geliefert werden. Dann wäre allerdings nur eine Teilfläche des Kletterparcours im Schatten. "Der komplette Spielbereich kann nicht beschattet werden. Das wäre finanziell nicht zu stemmen", gab der Bürgermeister zu bedenken. Er tendiere zu Variante A, "weil Variante B purer Luxus ist".

Lieferzeit: Fünf Wochen

Die Standorte der vier Pfosten für die Befestigung des Segels seien jeweils so ausgewählt, dass sie beim Spielen nicht behinderten. Berücksichtigt werden müsse eine Lieferzeit des Segels von circa fünf Wochen. Bevor das Segel jedoch in Auftrag gegeben werden könne, müssten zuvor die Pfosten und Verspannungselemente vormontiert werden. Da im aktuellen Haushalt keine Mittel für ein Sonnensegel eingestellt seien, müssten die Kosten außerplanmäßig bereitgestellt werden. Der Rat möge darüber entscheiden, ob dies in der unsicheren Zeit von Corona vertretbar sei, oder die Finanzierung besser fürs kommende Jahr eingeplant werden soll, so Heinzelmann.

Rat Stefan Maier rechnete: "Bei Variante B bekomme ich für ein Drittel mehr Geld die doppelte Beschattungsfläche. Das wäre zu überlegen." Da das Segel frühestens im September geliefert werden könne und Ende Oktober bereits wieder abgebaut werden müsse, lohne sich der Aufbau für dieses Jahr kaum noch. Somit könnte die Finanzierung im Haushalt 2021 untergebracht werden. Unterstützung erhielt Maier von Ratskollegin Andrea Braun, die ebenfalls Variante B favorisierte.

Andreas Göhring lehnte dagegen ein großes Segel ab: "Lieber zwei kleinere Segel, das bringt mehr Sicherheit bei Sturm und Starkregen." Auch Petra Haist vertrat diese Ansicht. Offen für jede Variante zeigte sich Stefan Mäntele; Werner Kaufmann wollte wissen, welche Spielbereiche von den Kindern bevorzugt werden. "Wir von der Verwaltung sind uns einig, dass die Wasserstelle nicht beschattet werden muss. Viel wichtiger ist, dass die Rutsche nicht so heiß wird und mit dem Aufstellen einer Bank unter dem Segel eine Ruhezone entsteht", argumentierte Heinzelmann.

Dem Vorschlag von Kaufmann, die Entscheidung bis zur nächsten Ratssitzung am 9. September zu vertagen und sich die Situation bei dieser Sitzung vor Ort anzusehen, befürworteten die Räte einstimmig.