Teilweise hat sich der Vorstand beim Narrenverein Schenkenzell-Kaltbrunn mit Sascha Wöhrle (von links), Stefanie Groß, Leo Müller, Nicole Rempp, Luis Kaufmann, Michael Lutz, Hans Wagner und Anne Koch verändert. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Narrenverein: Frank Müller gibt Amt an Luis Kaufmann ab und wird für sein Engagement besonders gewürdigt

Generationswechsel beim Narrenverein Schenkenzell-Kaltbrunn: In der Hauptversammlung hat Luis Kaufmann den Vorsitz von Frank Müller übernommen und seinen Vorgänger zum Ehrenmitglied ernannt.

Schenkenzell-Kaltbrunn. Bevor es im Gasthaus Martinshof in Kaltbrunn zur geheimen und einstimmigen Wahl des neuen Narrenchefs kam, betrieb Frank Müller Werbung in eigener Sache. Der Posten des Zunftmeisters besitze einen überschaubaren Arbeitseinsatz. Viel mehr Aufwand bereite das, was von außen komme und wofür man den Kopf hinhalten müsse. Es habe etwas Überredungskünste gebraucht, um Luis Kaufmann zu überzeugen. Aber er sei schon lange dabei und kenne sich aus, lobte Müller. Kaufmann erhielt für seine Bereitschaft viel Beifall.

Weitere Wechsel gab es bei den Beisitzern. Für die ausscheidenden Andreas Hauer und Florian Cupaiolo rückten Leo Müller und Michael Lutz zu den wiedergewählten Stefanie Groß und Nicole Rempp ins Gremium. Sascha Wöhrle bleibt Kassierer. Dessen Finanzgeschäfte prüfen künftig Anna Koch und Hans Wagner, da Sonja Haas und Gisela Maulbetsch nicht mehr kandidierten.

In ihrem Jahresbericht wies Schriftführerin Tanja Göhring auf den Hemdglunkerball am Schmotzigen hin. Es werde immer schwieriger, die Wünsche von Familien und jüngeren Personen unter einen Hut zu bekommen. Das richtige Angebot und die Sicherheit spielten eine große Rolle und führten wiederholt zu regen Diskussionen. Auch die Kosten stiegen ständig. Nachdem der Musikverein kurz vor Weihnachten erklärt habe, die Bewirtung am Fasnetsmontag nicht mehr zu übernehmen, seien die Bergtalhexen eingesprungen, lobte die Schriftführerin. Man habe eine schöne Fasnet erlebt, die mit dem Schnurren in die Hauptphase eingetreten sei.

In der Fasnet-Nachbesprechung mit den beteiligten Vereinen sei beschlossen worden, künftig an allen Fasnetsveranstaltungen nur noch in Bechern auszuschenken. Die Kinderfasnet am Fasnetsdienstag, deren Organisation sie von Ulrike Redlich übernommen habe, liege ihr sehr am Herzen. Ihr sei es wichtig, dass der Narrenverein sich mit dieser Veranstaltung präsentiere und den kleinen Narren die Möglichkeit gebe, Fasnet zu feiern. Auch da sei es schwer, den Geschmack jedes Einzelnen zu treffen. Sie könne da beim Organisieren Unterstützung gebrauchen und sei über neue Ideen dankbar, sagte Göhring.

Eine weitere Änderung ist am Schmotzigen nach dem Fahnenhissen bei der anschließenden Kindergarten- und Schülerbefreiung vorgesehen. Es soll ein Bus organisiert werden, um gemeinsam von Schenkenzell nach Schiltach zu fahren und sich nicht mehr aufzusplitten.

Bürgermeister-Stellvertreter spricht Lob aus

Viel Lob gab es von Bürgermeister-Stellvertreter Werner Kaufmann. Die Gemeinde sei überaus stolz auf den Narrenverein. Er bringe sich nicht nur an der Fasnet, sondern das ganze Jahr in der Dorfgemeinschaft ein. Und auch auswärts werde die Gemeinde repräsentiert. Es habe deshalb außer Frage gestanden, dass die Kommune die Materialkosten für die neuen Bändele (Narrenwäsche) übernehme.

Das Schnurren sei jedes Jahr ein Höhepunkt in Schenkenzell, werde immer besser und komme bei den Bürgern bestens an, wusste Kaufmann, der in der jungen Truppe des Narrenvereins einige potenzielle Kandidaten für die Kommunalwahlen im Jahre 2024 sah.

Mit einer kleinen Himmelsliege (die echte wird ihm zu Hause überreicht) wurde Frank Müller von Nachfolger Luis Kaufmann und Stellvertreter Fabian Allgaier als Vorsitzender verabschiedet und nach Georg Knodel zum zweiten Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Wie Kaufmann recherchiert hatte, war Müller 1995 bei den Narren eingetreten und wurde gleich zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Er ist Gründungsmitglied bei den Dorfbätschern und der Bändelezunft und war viele Jahre als Schnurrant aktiv. 2011 erfolgte nach einer Pause erneut die Wahl zum zweiten und 2015 zum ersten Vorsitzenden.