Der Floßweiher Rötenbächle/Reinerzau erinnert an die Flößerei im oberen Kinzigtal. Foto: Schoch Foto: Schwarzwälder Bote

Wissenschaft: Projektleiter stellt Ergebnisse in der Schenkenzeller Festhalle vor

Schenkenzell. Über Jahrhunderte wurde in der waldreichen Gegend des oberen Kinzig- und Wolftals Holz geschlagen und nach Straßburg, in das Rheinland und nach den Niederlanden verkauft. Der Weg des Holzes, vom Fällen, über das Riesen des Holzes zu den Floßweihern und das Flößen der Holländerstämme über die kleinen Gebirgsbäche zur Kinzig und Richtung Rhein war recht aufwendig und zur damaligen Zeit doch technisch sehr ausgereift.

Es gibt heute noch vereinzelt Relikte aus dieser Flößerzeit: Riesen aus Stein, Spannstätten, bachbegleitende, mit Trockenmauern gestützte Wege, Uferverbauungen, Reste von Querbauwerken und Sohlenverbauungen sowie etliche mehr oder minder gut erhaltene Staumauern der Floßweiher. Auf Initiative des Schiltacher Flößer und des Historischen Vereins Schiltach/Schenkenzell wurde 2016 eine Studie zur kulturgeschichtlichen Bedeutung der historischen Holzbringungsanlagen im Gebiet der oberen Kinzig, der Wolf, der Schiltach und der Reinerzau in Auftrag gegeben. Finanziert wurde diese Studie durch den Naturpark Schwarzwald Mitte-Nord und die betroffenen Städte und Gemeinden.

Das Ergebnis der wissenschaftlichen Arbeit durch das Institut für Landespflege in Freiburg liegt nun vor. Werner Konold, Professor an der Uni Freiburg, wird als Projektleiter die wesentlichen Erkenntnisse der Untersuchungen im Rahmen eines Vortrags, illustriert mit vielen Bildern, am Mittwoch, 25. September, 18 Uhr in der Festhalle in Schenkenzell vorstellen. Eingeladen sind alle Interessierten. Der Eintritt ist frei. Der Vortrag gilt als Auftakt für die Flößerwoche.

Das untersuchte Gebiet umfasst etwa 637 Kilometer Gewässerstrecken. Hierbei wurden alle Relikte der Holzbringung kartografisch aufgenommen und in ihrem Zustand bewertet. Ergänzt wurden die Geländeerhebungen um Quellenstudien in Archiven, die interessante Aspekte zu Tage brachten.

Die Studie soll dazu dienen, das Thema Flößerei und Holzbringung in einen größeren räumlichen und funktionalen Zusammenhang zu stellen, ergänzend zu den vielen Aktivitäten und Veröffentlichungen zum Flößereiwesen, so Konold.