Bürgermeister Bernd Heinzelmann (Vierter von links) verabschiedet Annette Hauer (von links), Thomas Finkbeiner, Martin Groß, Kurt Armbruster und Brigitte Sum aus dem Gremium. Josef Sum verlässt den Gemeinderat ebenfalls, ist bei der Verabschiedung aber beruflich verhindert. Außerdem werden Willi Intraschak (Zweiter von links) für zehn Jahre und Werner Kaufmann (rechts) für 25 Jahre Engagement im Gemeinderat ausgezeichnet. Foto: Sum Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Bürgermeister Bernd Heinzelmann würdigt Engagement / Ehrung für langjähriges Wirken

Eine große Veränderung haben die Kommunalwahlen für den Schenkenzeller Gemeinderat mit sich gebracht. Gleich sechs von zehn Mitgliedern traten nicht zur Wiederwahl an. Sie wurden nun feierlich aus dem Gremium verabschiedet.

Schenkenzell. "Diese Sitzung steht ganz im Zeichen des Abschieds verdienter Gemeinderäte", sagte Bürgermeister Bernd Heinzelmann zu Beginn der Sitzung, zu der auch die Partner der zu verabschiedenden Räte eingeladen waren. Die Räte seien "mit Leidenschaft und Augenmaß zum Wohl unserer Gemeinde wie ihrer Bürger" tätig gewesen und "möchten nun neuen Räten am Tisch Platz machen". Er erinnerte an etliche Projekte, die die Gemeinderäte in ihrer Wirkenszeit beschlossen hätten – und ging dabei bis zur Periode 1989 bis 1994 zurück, in der Brigitte Sum bereits dem Gremium angehört hatte.

In den vergangenen 20 Jahren seien "Haushalte mit einem Volumen von rund 110 Millionen Euro beschlossen" worden und der Rat habe sich mit rund 600 Baugesuchen beschäftigt, nannte Heinzelmann einige Zahlen, bevor er auf alle sechs Räte, die das Gremium verlassen, persönlich einging. Er ging dabei chronologisch vor – aufsteigend nach der Wirkenszeit im Gemeinderat. Auch Werner Kaufmann als Bürgermeisterstellvertreter nutzte die Gelegenheit, die Räte zu würdigen.

Martin Groß

Martin Groß war eine Periode lang im Gremium tätig und habe sich "vor allem in seinen Kernthemen Land- und Forstwirtschaft" ausgekannt und die Ratskollegen an seinem Fachwissen teilhaben lassen. Das unterstrich auch Kaufmann, der Groß als "Landwirt mit viel Sachverstand" bezeichnete, der "uns Büromenschen weitergeholfen" habe.

Thomas Finkbeiner

Thomas Finkbeiner war zehn Jahre lang Mitglied des Gemeinderats. Ebenso lange war er im gemeinsamen Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Schiltach/Schenkenzell und im Abwasserverband Oberes Kinzigtal tätig, außerdem war er die vergangenen fünf Jahre zweiter stellvertretender Bürgermeister.

Durch seinen Beruf und sein Fachwissen sei er "ein unerlässliches Mitglied unseres Rats und auch mir in den vergangenen eineinhalb Jahren in Bausachen eine über das Normale hinausgehende Stütze" gewesen, so Heinzelmann. Kaufmann war derselben Meinung und sagte: "Niemand kann abschätzen, was uns fehlen wird, wenn du nicht mehr da bist."

Josef Sum

Josef Sum war bei der Verabschiedung aus beruflichen Gründen nicht anwesend. Dennoch würdigte Heinzelmann sein Engagement. Sum gehörte dem Gremium drei Perioden lang an, außerdem war er seit 2004 im gemeinsamen Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft und im Abwasserzweckverband tätig. Er habe "seine Stärken in Land- und Forstwirtschaft" im Gremium eingebracht, sagte Heinzelmann. "Sein Steckenpferd war der Forst", betonte auch Kaufmann, weswegen sein Wissen gerade auch beim Verabschieden des Forstwirtschaftsplans immer sehr hilfreich gewesen sei.

Kurt Armbruster

Kurt Armbruster war 20 Jahre als Gemeinderat aktiv. Zusätzlich war er seit 1999 stellvertretendes Mitglied im gemeinsamen Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft. Armbruster habe "im Gremium immer aktiv an den Entscheidungen mitgewirkt" und habe sein Wissen als Schreiner und als aktiver Feuerwehrmann einfließen lassen, so der Bürgermeister. Kaufmann würdigte Armbrusters Wirken ebenfalls, dieser habe seine Entscheidungen stets im Sinne des Gemeinwohls getroffen.

Annette Hauer

Annette Hauer gehörte dem Gemeinderat ebenfalls 20 Jahre lang an. Seit 1999 gehörte sie darüber hinaus dem Kindergartenkuratorium an, war viele Jahre dritte Bürgermeisterstellvertreterin und auch im Ortschaftrat Kaltbrunn aktiv (siehe Infokasten). Heinzelmann bezeichnete Hauer als "gute Seele und soziales Wissen des Gemeinderats". Außerdem habe sich in langen Sitzungen immer für die "nötige Nervennahrung" in Form von Süßigkeiten gesorgt. "Was machen wir ohne dich?", zollte auch Kaufmann Hauers Leistungen Respekt. Sie sei in hitzigen Diskussionen ein "beruhigender Faktor" gewesen.

Brigitte Sum

Brigitte Sum war 25 Jahre Mitglied des Gemeinderats und arbeitete abgesehen von der Periode 2009 bis 2014 seit 1989 im Gremium mit. Sie war von 1989 bis 1999 Mitglied im Kindergartenkuratorium und von 1994 bis 2004 sowie ab 2014 stellvertretendes Mitglied im gemeinsamen Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft und Zweckverbands Oberes Kinzigtal. Von 2004 bis 2009 war Sum aktives Mitglied in beiden Gremien. "Sie werden mir als eine Gemeinderätin mit immensem Allgemeinwissen in Erinnerung bleiben, die immer sehr gut vorbereitet war", sagte Heinzelmann. Er bekundete Sum für ihr Wirken und ihre weiteren ehrenamtlichen Tätigkeiten, die sie neben ihrem Beruf als Hotelchefin ausübt, "höchsten Respekt". Kaufmann zeigte seine Hochachtung, dass Sum sich nach ihrer Nichtwiederwahl 2009 zur erneuten Kandidatur 2014 entschieden habe. Außerdem könne sie als Vorbild für junge Mütter dienen, sich im Gremium zu engagieren, habe sie in ihren Anfangsjahren doch selbst noch kleine Kinder gehabt.

Ehrungen

Bürgermeister Heinzelmann nahm in der Abschiedssitzung auch die Ehrung des Gemeindetags für langjährige Gemeinderäte vor. So bekam Thomas Finkbeiner nebst Urkunde eine Anstecknadel überreicht. Kurt Armbruster, Annette Hauer und Brigitte Sum freuten sich über eine Stele.

Mit Willi Intraschak (zehn Jahre) und Werner Kaufmann (25 Jahre) ehrte Heinzelmann außerdem zwei Gemeinderäte, die auch weiterhin tätig sein werden. Beide hätten sich um "durch ihr Wirken im Gremium verdient gemacht".

Weil Annette Hauer bei der offiziellen Verabschiedung der Ortschafsräte nicht dabei sein wird, griff Noch-Ortsvorsteher Gerhard Schmider dieser vor und würdigte Hauer bereits ebenfalls am Mittwoch.

2000 sei Hauer als Nachrückerin in den Ortschaftsrat gekommen. Hauer, die er ebenfalls als das "soziale Gewissen des Ortschaftsrats" bezeichnete, habe die Frauenquote im Gremium seither in all den Jahren gesichert.

Schmider warf einen Blick auf die Tagesordnung ihrer ersten Sitzung am 3. April 2000, auf der unter anderem verschiedene Bausachen gestanden hätten. Er dankte Hauer für ihr Engagement und betonte, dass sie mit Sohn Felix für einen Nachfolger im Gremium gesorgt habe.