Niedliche Fliegenpilze, lustige Pusteblumen und bunte Ballonfahrer: Für den Umzug in Schenkenzell lassen sich die Gruppen kreative Kostüme einfallen. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Beim Umzug in Schenkenzell treiben zahlreiche Häsgruppen ihren Schabernack mit dem Zuschauern am Straßenrand

Einen in jeder Hinsicht bunten Umzug, der gegen Ende noch einen weißen Anstrich von oben erhielt, haben am gestrigen Montag unzählige Besucher in der Reinerzaustraße in Schenkenzell erlebt.

Schenkenzell. Dass der Musikverein den närrischen Lindwurm mit zehnminütiger Verspätung anführte, hatte einen Vorteil. Genau ab diesem Zeitpunkt hörte es auf zu schneien.

Eine originelle Idee hatten Einheimische, die als Fliegenpilze am Umzug teilnahmen. Die Sorte 60 Plus sei das ganze Jahr ein Hochgenuss, kehrten sie die Vorzüge ihres Alters heraus. Viel Applaus für ihren Einfall als wandernde Heißluftballone erhielten einige nette Familien.

Wie immer schenkten die Kaffeetanten aus dem Ort keine braune Brühe, sondern Hochprozentiges aus und verteilten Süßes zum Naschen. Ab da war es allerdings mit der Gemütlichkeit vorbei.

Die Wustele-Geister rieben die Umzugsgäste reihenweise mit Papierschnitzeln ein, die Halden-Hexen hatten sich für diesen Schabernack mit Laubbläsern bewaffnet, die Kobalthexen sorgten mit blauen Rauchbomben für unklare Verhältnisse und die Schenkenhexen suchten sich Opfer für eine Strohmassage aus.

Im Nu war die Umzugsstrecke in ein heilloses Chaos getaucht. Die Schenkenzeller Pusteblumen kamen da wie vom Himmel geschickt. Personifizierte Tiere der gesamten Savanne ließen wissen, dass aus ihnen heute niemand Steaks macht.

Schöne Melodien brachten die Guggenmusik Blech-Fezza aus Kirchzarten mit, die sich um den Nachwuchs keine Sorgen bereiten müssen. Aus Gutach grüßten die Bühlensteiner Hexen und gaben sich freigiebig. Auch Hästrägern der Narrengilde Pfrieme-Stumpe, Wurzelhexen und Erzknappen aus Tennenbronn waren beim Umzug dabei und wurden von den "Alcaputtis" musikalisch begleitet.

Sportlich fit präsentierten sich die Schlierbach-Hexen aus Waldmössingen und erhielten für ihre Hexenpyramide kräftigen Beifall vom Straßenrand.

Die Schiltacher Teufel und Mägde pflegten die guten nachbarschaftlichen Beziehungen auch an Fasnet. Aus der Flößerstadt nahmen auch die Eggehaddel, Fiechtewald-Hexen und Schuhus Hinterlehengericht am närrischen Treiben teil.

Ab da setzte starker Schneefall ein, was weder die nachfolgenden Narren noch die Zuschauer am Straßenrand wirklich störte. Letztere blieben bis zum Schluss, um auch den musizierenden Dorfbätscher als 27. Gruppe die Ehre zu erweisen.