Am alten Schulhaus muss einiges gemacht werden – ein großer Posten ist bei dem Gebäude von 1911 die Elektroinstallation. Foto: Sum Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Kosten liegen bei mindestens 200 000 Euro / Räten stößt Honorar auf

"Wir müssen in die Pötte kommen", sagte Ratsmitglied Willi Intraschak im Hinblick auf die Sanierung des alten Schenkenzeller Schulhauses. Der Gemeinderat hat nun die Bauleitung vergeben und die Antragstellung für ein Förderprogramm beschlossen.

Schenkenzell. Auf die Gemeinde kommen für die Sanierung Kosten von knapp 200 000 Euro zu – mindestens. Denn wie Bürgermeister Bernd Heinzelmann bekräftige, sei in der Kostenaufstellung durch das Architekturbüro Zollmatt bereits "so viel Luft rausgelassen", dass am Ende manches vielleicht doch teurer werde. "Wir haben das Leistungsverzeichnis um etliche tausend Euro nach unten gedrückt", sagte er – eine erste Kostenberechnung habe bei mehr als 300 000 Euro gelegen.

So seien die Heizungsbauarbeiten auf gut 8300 Euro halbiert worden. Bei der Elektroinstallation, "die uns das Leben schwer macht", seien die Kosten ebenfalls "wirklich eingedampft" worden. Aber auch aus brandschutztechnischen Gründen müsse dort eben einiges gemacht werden.

Einsparpotenzial sah Heinzelmann eventuell noch bei den Malerkosten, bei denen für das Streichen der Innenwände netto 6500 Euro veranschlagt sind. "Das könnte vielleicht der Bauhof übernehmen", stellte er in Aussicht. Bei allen anderen Arbeiten gibt es wohl keinen großen Spielraum mehr.

Realistische Planung

Was einigen Gemeinderäten aufstieß, waren die Honorarkosten für den Architekten, die mit knapp 25 000 Euro beziffert sind. Sie bedauerten, dass das Bauamt der Gemeinde derzeit so beschäftigt ist und die Arbeiten nicht übernehmen kann. "Ich kann noch mal mit dem Architekten sprechen, aber am Honorar wird sich nichts wesentlich ändern", machte Heinzelmann wenig Hoffnung.

"Uns wird nichts anderes übrig bleiben als das jetzt so zu machen", sagte Intraschak, "die Bevölkerung wartet darauf, dass da etwas passiert am alten Schulhaus".

Ratskollege Werner Kaufmann fragte, ob die Förderhöhe fix sei, wenn der Antrag für das Förderprogramm mit dem vorliegenden Ergebnis erst einmal gestellt sei – egal, welche Kosten dann tatsächlich unterm Strich stünden. "Wenn’s günstiger wird, bekommen wir da die anteilige Förderung. Wenn’s teurer wird, kann es sein, dass wir einen Teil nicht kriegen", erklärte Heinzelmann.

Für die Räte die Erkenntnis, dass nicht allzu sparsam kalkuliert werden sollte: "Ich bin schon dafür, dass wir vernünftig planen und die Planung nicht künstlich runtersetzen – und am Ende dann den Zuschuss verschenken, wenn es teurer wird", sagte Kurt Armbruster. "Wir müssen realistisch planen", bekräftigte Willi Intraschak. "Der Architekt sagt schon, dass die Planung realistisch ist. Aber wenn etwas Unvorhergesehenes kommt, haben wir ein Problem", machte Heinzelmann klar. Der Gemeinderat kam überein, dass Heinzelmann nochmal mit dem Architekten spricht und die einzelnen Posten durchgeht.

Das Gremium beschloss einstimmig, bei der Sanierung der alten Grundschule mit dem Architekturbüro Zollmatt weiter zu planen. Außerdem beauftragte der Gemeiderat den Bürgermeister, den Antrag für das Förderprogramm Soziale Integration im Quartier (SIQ) auf den Weg zu bringen. Die Förderquote beläuft sich nach Angaben der Verwaltung bei diesem Programm auf rund 54 Prozent der förderfähigen Kosten – in der normalen Sanierung seien nur etwa 36 Prozent der förderfähigen Kosten zu bekommen.