Feierlich umrahmen die Kaibach-Bläser die Hubertusmesse in Schenkenzell. Foto: Schmidtke

Nach der Hubertusjagd zelebrieren Anton Romer und Bernd Müller Messe. 40 Jagdhornbläser.

Schenkenzell - Kaum war der letzte Klang nach "Großer Gott wir loben Dich" verhallt, drängte es die Menschen dazu, sich von den Kirchenbänken zu erheben, um den "Kaibachbläsern" nach der Hubertusmesse mit tosendem Beifall die Ehre zu erweisen.Hubertusjagd war am Samstag: Morgens um 9 Uhr trafen sich am Samstag 43 Jäger, die zur Jagd rund um den Staufenkopf loszogen.

Das Wetter passte zu diesem Vorhaben geradezu wie aus dem Bilderbuch kopiert. Nach der erfolgreichen Hatz am Hubertustag erlegten die Waidfrauen und -männer neun Rehe und einen Fuchs. Damit leisten sie, wie sie betonen, einen großen Beitrag zur Waldpflege und sorgen für ein Gleichgewicht in der Natur.

Der Wildbestand sollte begrenzt sein, um Verbiss-, Schäl-, und allgemeine Wildschäden im überschaubaren Rahmen zu halten.

Dieses Thema verdeutlichte auch Pfarrer Anton Romer, der mit Pfarrer Bernd Müller die Hubertusmesse am Abend zelebrierte, in seiner Predigt aus subjektiver Sicht. So sei die Sorge um den artenreichen Wild- und Forstbestand eine von Gott anvertraute Aufgabe, welche der Erhaltung der Schöpfung diene. Bestrebungen aus der Politik, rund 10 000 Hektar Wald vernichten zu wollen, seien in keiner Weise nachvollziehbar, wetterte Romer. Das Holz aus den Wäldern soll genutzt werden und nicht darin vermodern, protestierte der Pfarrer aus Waldachtal handfest gegen den geplanten Naturpark, der nach seiner Meinung mit den ethischen Gesichtspunkten nicht vereinbar sei. Zustimmung erntete der Pfarrer nicht von allen, was er aber, wie er im Vorhinein schon angekündigt hatte, auch nicht erwartet habe. Im Wald erkenne man die Allmacht Gottes und besonders deutlich als Christ. Die Kirche war passend zum festlichen Anlass wunderschön geschmückt worden.

Noch über den letzten Platz hinaus füllten die Menschen das Gotteshaus. Selbst im hinteren Raum standen Familien und Paare, Freunde und einzelne Besucher, um sich nichts von dem Geschehen entgehen zu lassen.

Für den musikalischen Auftakt hatten über 40 Jagdhornbläser aus den Hegeringen des Kreisjägerverbands Rottweil gesorgt, die von der Empore aus spielten. Mucksmäuschenstill war es dann, als die Kaibachbläser ihr Spiel begannen. Angeleitet werden die 13 Bläser, darunter eine Frau, von Werner Bühler. Die Töne der Parforcehörner werden allein mit dem Mund geformt. "Sehet die Vögel unter dem Himmel", zitierte Bernd Müller aus dem sechsten Kapitel Matthäus und freute sich über die erfolgreiche Jagd.

Bestimmt 200 Jahre alt sei der Brauch der Hubertusmesse, die Legende stammt aber aus dem Mittellalter. Sehr würdevoll war am Ende der Auszug der "Kaibachbläser" aus dem Gotteshaus. Die Bläser aus dem Kreis begrüßten ihre Kollegen und die Gottesdienstbesucher vor der Kirchentür. Danach führte der Weg in die Festhalle.