Werner Kaufmann stellt die Zahlen vor. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Kriminalitätsstatistik für Schenkenzell vorgestellt / 2019 werden 45 Straftaten registriert

Trotz höchster Anzahl von Straftaten im Fünf-Jahres-Vergleich: Schenkenzell bleibt weiterhin eine Gemeinde, in der sich die Bürger sicher fühlen und gut leben können.

Schenkenzell. Zu diesem übereinstimmenden positiven Fazit gelangten Bürgermeister Bernd Heinzelmann und Ratsmitglied Werner Kaufmann, der als Polizeioberkommissar des Reviers Schramberg in der Sitzung des Gemeinderats die Kriminalstatistik 2019 für Schenkenzell vorstellte.

Aufklärung bei 60 Prozent

Dieser zufolge wurden insgesamt 45 Straftaten registriert, acht mehr als 2018 und 16 Fälle mehr als 2017. Dies bedeutet den höchsten Wert innerhalb der vergangenen fünf Jahre. "Da sollte die Kurve jetzt wieder langsam nach unten gehen", drückte Kaufmann seine Hoffnung aus. 27 der 45 Straftaten wurden aufgeklärt, was einer Quote von 60 Prozent entspricht und deutlich besser ist als 2018 (35,1), wo nur in 13 von 37 Fällen die Täter ermittelt werden konnten.

Eine insgesamt starke Zunahme gab es bei Rohheits- und Körperverletzungsdelikten, die zwischen 200 und 700 Prozent zum Vorjahr zulegten. "Wenn da nur zwei bis drei Personen für Unruhe sorgen, schnellen die Prozentzahlen in die Höhe. Beispielsweise hatten wir in 2017 und 2018 keine Fälle von schwerer Körperverletzung. 2019 hatten wir fünf. Da sind zwei Gruppen bei einer Schlägerei aneinandergeraten, die allein vier Fälle auf sich vereinigten", relativierte der Polizei-Jugendsachbearbeiter diese Statistik.

Auch die Kriminalitätsbelastung stieg, um 22,9 Prozent auf die Häufigkeitszahl 2501. Da diese Zahl in Baden-Württemberg bei 5184 und im Landkreis Rottweil bei 3028 liegt, bezeichnete das Ratsmitglied die Zunahme als "nicht besorgniserregend". Ebenso stellten zwei Rauschgiftfälle nichts Beängstigendes dar. "Dort handelte es sich lediglich um Holkriminalität", wog Kaufmann ab. Allerdings musste er einräumen, dass auch in Schenkenzell ein Trend zu mehr Vermögens- und Fälschungsdelikten (23) festzustellen ist, die vor allem im Internet ablaufen.

Stark gestiegen ist die Anzahl von 28 Tatverdächtigen zu 2018 (13), die zu 86 Prozent männlich waren. Ein Drittel der Tatverdächtigen war unter 21 Jahren und gilt als Jungtäter. Unter 14 Jahren war niemand dabei. 16 Tatverdächtige waren deutsche Staatsbürger, ein Dutzend Nichtdeutsche, darunter vier Asylbewerber. Fünf der 28 Tatverdächtigen waren alkoholisiert. "Auch ein nichtdeutscher Staatsangehöriger kann in Deutschland geboren, hier zur Schule gegangen und aufgewachsen sein", bat der Polizeirevier-Vertreter zu bedenken.

Diebstähle wurden zehn erfasst, davon zweimal schwerer Diebstahl. Insgesamt ein Rückgang um 23,1 Prozent.

Bürgermeister Bernd Heinzelmann zeigte sich zuversichtlich, dass die Zahlen in diesem Jahr wieder besser sein werden für Schenkenzell, nachdem das "Problem von 2019" inzwischen seinen Wohnsitz außerhalb der Gemeinde verlegt hat. "Schenkenzell bleibt ein beschaulicher Flecken", bekräftigte der Rathauschef.