Für beste Stimmung entlang der Umzugsstrecke sorgen Musik und sportliche Hexengruppen, die sich zu spektakulären Pyramiden aufbauen. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Brauchtum: Ganze Vielfalt der schwäbisch-alemannischen Fasnet präsentiert sich in Schenkenzell / Auch die Queen schaut vorbei

Bei frühlingshaften Temperaturen haben unzählige Besucher einen fantastischen Umzug in Schenkenzell erlebt, der die ganze Vielfalt der schwäbisch-alemannischen Fasnet präsentierte.

Schenkenzell (lh). 28 Zünfte, Gruppen und Musikvereine in buntem Häs zogen durch die Reinerzauer Straße. Sie verbreiteten viel Freude, hinterließen aber auch eine Menge an Konfetti, Papierschnipsel und Stroh.

Nicht nur Umzugsbesucher, besonders junge Mädels, gerieten in die Fänge von Hexen, Teufeln, Geistern und sonstigen gruseligen Gesellen und wurden gnadenlos eingerieben und verziert. Auch Umzugssprecher Martin Schmid blieb davon nicht verschont. Am Rathaus stehend, begrüßte er die vorbeimarschierenden Hästräger mit deren Narrenruf und informierte über ihre Herkunft.

Als Dankeschön zeigten mehrere Hexenzünfte ihre körperliche Fitness und türmten sich zu Pyramiden hoch. Für Heiterkeit sorgte eine kleine als Schokobons verkleidete Damengruppe, die sich unter die Gäste am Straßenrand mischte und den verblüfften Narren eine Süßigkeit anbot. Auch die Idee "der netten Familien" aus Schenkenzell war wieder einmal originell. Sie nutzten die Gelegenheit, dass "die Kinzig mal frei von Fäkalien war" und kamen auf Surfbrettern daher gesaust. Ihr Seitenhieb galt der Kläranlage Alpirsbach, die immer wieder den Bach stinken lässt.

Trotz des vollzogenen Brexits traute sich die Queen und Gefolge (Schenkenzeller Kaffeetanten) ins obere Kinzigtal und grüßte "very British". Der Musikverein Schenkenzell, der den närrischen Lindwurm anführte, legte ein paar Stopps ein und gab kleine Platzkonzerte. Die Ranzengarde aus Haslach schenkte Freibier aus und verteilte es an Durstige. Aus Bollenbach brachten die Ruhmattenschimmel närrische Grüße mit.

Den musikalischen und Umzugs-Schlussakkord setzten die Dorfbätscher des Narrenvereins Schenkenzell-Kaltbrunn.