Zu den größeren Investitionen, die die Gemeinde im neuen Jahr umsetzen will, gehört das gemeindeeigene Gebäude in der Straße Heilig-Garten, das für 180 000 Euro saniert werden soll.Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Jahresrückblick von Bürgermeister Bernd Heinzelmann fällt ernüchternd aus / 21 Corona-Fälle in Schenkenzell erfasst

Schenkenzell. In seiner Abschlussrede in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres sprach Bürgermeister Bernd Heinzelmann von einem Rückblick auf das Jahr 2020, der ernüchternd ausfalle. Mit viel Optimismus sei man ins neue Jahr gestartet und habe eine schöne Fasnet erlebt. Spätestens Mitte März seien die Zeichen auf Sturm gesetzt worden.

Hygienemaßnahmen greifen hervorragend

Die Corona-Pandemie als weltweit schwerste Krise nach dem Zweiten Weltkrieg habe das Geschehen bestimmt. Beim Lockdown im Frühjahr hätten die Kommunen bereits die ersten Allgemeinverfügungen an die Amtsblätter verschickt, ehe das Land endlich tätig geworden sei.

"Unsere Verfügungen konnten zwei Tage vor Veröffentlichung wieder zurückgezogen werden. Und wir lernten, wer systemrelevant ist und wer nicht", schilderte er.

Schul- und Kitaschließungen, Notbetreuung und Homeschooling hätten für eine angespannte Situation gesorgt. Im Kreis Rottweil hätten die Telefondrähte geglüht und rings um einen herum sei die Zahl der Erkrankten gestiegen. Zum Glück sei die Gemeinde von hohen Fallzahlen verschont geblieben. Bislang seien "nur" 21 Personen an Covid 19 erkrankt und keine daran gestorben. "Ich will mich bei jedem bedanken, der sich in dieser Zeit vorbildlich verhalten hat. Das sind sowohl Privatpersonen als auch örtliche Betriebe, die Hygienemaßnahmen geschafft haben und gut durch die Krise gekommen sind", hob Heinzelmann hervor.

Finanziell sei die Gemeinde im Pandemiejahr glimpflich davon gekommen. Wirtschaftlich seien Ausfälle an Steuereinnahmen zu verkraften und Mehrkosten entstanden, die durch Kompensationszahlungen von Bund und Land weitgehend aufgefangen worden seien. Die dadurch entstandenen Schuldenberge werde Deutschland noch Jahre beschäftigen.

"Am meisten bereiten mir derzeit die örtlichen Beherbergungs- und Gaststättenbetriebe Sorgen, die während des Frühjahrs und jetzt wieder schließen mussten.

Sanierung des alten Schulhauses startet

Das waren harte Entscheidungen, die man nicht immer verstehen kann. Das wäre sicher auch anders gegangen, wenn sich die Politik im Sommer besser auf die zweite Welle vorbereitet hätte", rügte der Bürgermeister.

Aufgrund der unsicheren Lage sei die Sanierung des alten Schulhauses erneut geschoben worden. Im Februar 2021 werde es nun definitiv losgehen. Die energetische Sanierung des Kindergartengebäudes schreite voran. 2020 sei die Heizung durch eine neue Pelletsheizanlage ersetzt worden. Die Ausschreibung für die größten Gewerke sei in Vorbereitung.

Die erfreulich hohen Kinderzahlen erfordern den Bau eines neuen zweigruppigen Kindergartens. Der erste Schritt beim Hochwasserschutz sei mit der Machbarkeitsstudie getan. Nun erfolge eine Kosten-Nutzen-Analyse, die aufzeigen werde, ob die geplanten Maßnahmen das Geld wert seien und umgesetzt werden können.

Im Tourismusbereich werde die Gemeinde mit dem Projekt "Roßbergspazierweg" bei der Leader Regionalgruppe Mittlerer Schwarzwald um Förderung werben. Die liquiden Mittel würden in den kommenden Jahren nach und nach aufgebraucht. Es sei wichtig, hier ein Auge auf die Entwicklungen zu werfen.