Der Bagger steht bereit, der Verteilerkasten der Telekom ist mit Holzpaletten gegen herabfallendes Gestein geschützt. Foto: Sum

Zwei Felsabgänge im vergangenen Jahr. Arbeiter räumen per Hand und mit Baggers kritische Stellen.

Schenkenzell - Die Arbeit geht der Straßenmeisterei und auch den Angestellten der Fachfirma Sachtleben Mining nicht aus: Während der Felssturz in Hinterlehengericht sie weiter in Atem hält, sind am Dienstag auch die Maßnahmen im Schenkenzeller Vortal angelaufen.

Im vergangenen Jahr war es zwei Mal zu Felsabgängen im Bereich des Wartehäuschens gekommen. Auch ein Stück weiter Richtung Schenkenzell – kurz vor der Einfahrt ins Gallenbächle – ist Ende des vergangenen Jahres ein größerer Stein abgegangen und auf der Straße gelandet. Nun sollen die beiden Hänge zumindest so sicher gemacht werden, dass "nichts mehr unbeabsichtigt auf die Straße fällt", erklärt Sigmund Villing, Leiter der Straßenmeisterei Schramberg.

Tiefer greifende Sicherungsmaßnahmen, etwa mit Netzen, könnten erst in Angriff genommen werden, wenn die Zusage für die dafür beantragten Geldmittel vorliege und die Arbeiten ausgeschrieben und vergeben worden seien, so Villing weiter. Das Straßenbauamt habe gleich ein ganzes Maßnahmenpaket geschnürt: So sollen nicht nur für die beiden genannten Stellen ausgeschrieben werden, sondern auch eine weitere ein Stück talaufwärts im Vortal und am Plettenberg in Schiltach. Villing hofft, dass die Ausschreibung im Februar erfolgen und die Arbeiten dann im Sommer beginnen können.

Für die Sofortmaßnahme nun sind vier Sachtleben-Mitarbeiter im Einsatz. Beim Hang am Wartehäuschen startet die Beräumung zunächst mit einem Bagger, der das grobe lose Gestein entfernt. Im Anschluss werden die Arbeiter in die Wand einsteigen und den Hang von Hand beräumen, erklärt Jens Riedel, Vorarbeiter bei Sachtleben. Er schätzt, dass dabei etwa drei Lastwagenladungen an Material zusammenkommen.

Auch einige Bäume werden entfernt

Am Hang ein Stück talabwärts, wo bereits eine Betonprallwand aufgestellt ist, müssen nicht ganz so große Geschütze aufgefahren werden: Dort wird der Hang von Hand beräumt. Auch einige Bäume wollen die Arbeiter entfernen, so Riedel.

Während die Arbeiten laufen, ist die Straße halbseitig befahrbar, eine Ampel regelt den Verkehr. Wenn es die Arbeiten erforderlich machten, könne die Ampel immer wieder für mehrere Minuten auf Dauerrot gestellt werden, erklären die Experten vor Ort.

Die halbseitige Sperrung, die seit Anfang Dezember gilt, "hat sich bewährt", bilanziert Bürgermeister Bernd Heinzelmann, der trotzdem froh ist, dass nun Bewegung in die Sache kommt. Es wäre nicht zielführend gewesen, wenn die Straßenmeisterei alle paar Wochen hätte den nachkommenden Schutt abräumen müssen. Nach Abschluss der Arbeiten gegen Ende der Woche soll im Vortal dann aber vorerst wieder freie Fahrt herrschen.

Das derzeit noch an seinem angestammten Platz stehende Wartehäuschen, das beim Felssturz im Mai beschädigt wurde, könnte für die Arbeiten vorübergehend entfernt werden.