Hans Kurt Rennig sichtet Bewerbungsunterlagen für den Preis, Katze Samy will lieber schmusen. Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder Bote

Projekte: Dekanat Kinzigtal ermuntert Chor zur Bewerbung / Preisgeld in Höhe von 10 000 Euro ausgelobt

Der "Sing- und Instrumentalkreis Mosaik" bewirbt sich um den "Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus 2019" der Deutschen Bischofskonferenz.

Schiltach/Schenkenzell. Der Anstoß dazu kam vom Dekanat Kinzigtal. Dekanatsreferentin Ruth Scholz hatte Mosaik-Chorleiter Hans Kurt Rennig auf die Aktion der Bischofskonferenz aufmerksam gemacht und dazu ermuntert, dass der Mosaik-Chor eine Bewerbung für den Preis abgibt. Verliehen wird er alle zwei Jahre. Chancen haben vor allem "nachhaltige" Projekte, die auf Dauer angelegt sind, nicht nur kurzlebige, wenn auch sinnvolle Aktionen.

Entstanden ist die Chorgemeinschaft Mosaik im Jahr 2015. Während sie sich anfangs aus geflohenen Menschen vor allem aus Syrien zusammensetzte, besteht die Gruppe heute, wie Rennig aufzählt, aus Männern, Frauen und Kindern aus Afghanistan, Syrien, Serbien, Rumänien, Eritrea, Bosnien und Kurdistan sowie Einheimischen, die sich einmal in der Woche zur Probe in der alten Grundschule in Schiltach treffen. Parallel dazu gibt es den ökumenischen Kinderchor Johannesspatzen, der zur Hälfte aus muslimischen Kinder besteht, und immer freitags im Pater-Huber-Saal probt.

"Mitgetragen wird dieses Engagement in wohlwollender Weise durch die Unterstützung der katholischen Seelsorgeeinheit Kloster Wittichen und auch der evangelischen Kirchengemeinde", teilt Rennig den Juroren in der Bewerbung mit. "Es ist für unsere Kirchengemeinde eine glückliche Fügung, dass in diesem spannungsgeladenen gesellschaftlichen Bereich der Fremdenfeindlichkeit und des Rassismus mit dieser musikalischen Arbeit ein Gegenpol geschaffen wird", schreibt Monsignore Adam Borek von der katholischen Seelsorgeeinheit Kloster Wittichen in seinem Unterstützerbrief an die Bischofskonferenz.

Bis zum kommenden Dienstag, 15. Januar, muss die Bewerbung eingereicht sein. Rennig hat dafür eine ausführliche Beschreibung der "Integrationsarbeit" seit der Gründung im Jahr 2015 erstellt. Belege dafür liefert er mit Presseberichten und Fotos, zum Beispiel zu den denkwürdigen interkulturellen Friedenskonzerten, die 2015, 2016 und 2017 stattfanden, samt einer DVD dazu.

Günstig für die Erfolgsaussichten dürfte sich auch auswirken, dass sich im Dezember aus dem "Netzwerk Flüchtlingshilfe Schiltach-Schenkenzell" heraus der gleichnamige Verein gegründet hat, unter anderem zur Förderung der Integration von Migranten. "Durch die Vereinssatzung hat der Sing- und Instrumentalkreis Mosaik jetzt auch eine formale Anbindung", erläutert Rennig.

Die Deutsche Bischofskonferenz hat den "Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus" auf Anregung der Migrationskommission 2015 zum ersten Mal ausgelobt. Er ist mit 10 000 Euro dotiert und kann auf bis zu drei Preisträger aufgeteilt werden. Verliehen wird er auf Vorschlag einer Jury durch den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. Mit dem Preis werden laut Ausschreibung Personen, Gruppen oder Organisationen ausgezeichnet, die sich in Deutschland aus dem katholischen Glauben heraus gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus engagieren oder sich prägend an ökumenischen beziehungsweise gesellschaftlichen Initiativen beteiligen.