Der frühere Bürgermeister Thomas Schenk (hinten, rechts) berichtete den Landfrauen Schenkenzell/Kaltbrunn von seiner achtwöchigen Fahrrad- und Auto-Tour auf Neuseeland. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Vorträge, Museumsführung, Wanderung und kreatives Arbeiten: Terminkalender wieder gut gefüllt

Wer Mitglied bei den Landfrauen ist, kann immer etwas dazu lernen. Die Ausflüge sind Lehr- und Bildungsfahrten. Diese Feststellung hat Bürgermeister Bernd Heinzelmann bei der Hauptversammlung getroffen.

Schenkenzell. Zunächst informierte Vorsitzende Heike Schenk bei der Versammlung im Gasthaus Martinshof in Kaltbrunn über die Aktivitäten des Kreisverbands Rottweil, der aktuell 661 Mitglieder in zehn Ortsvereinen hat, wozu auch die Landfrauen Schenkenzell/Kaltbrunn gehören.

Wie der kreative Rückblick von Schriftführerin Annerose Schmider verdeutlichte, war 2018 jeden Monat etwas los. Sei es bei auswärtigen Besuchen von Unternehmen wie Bad Dürrheimer Mineralbrunnen, bei Vorträgen zum Thema Wertschätzung und dem richtigen Lagern von Lebensmitteln und nicht zuletzt gesellige Anlässe, wozu ein Abstecher nach Weisweil ins Heimatmuseum und die Sonnwendfeier auf dem idyllischen Kaltbrunner Mühlacker gehörten. Außerdem sind die Landfrauen fester Bestandteil des Schiltacher Bauernmarkts im Oktober.

Trotz einer 1200-Euro-Spende an den Verein "St. Georg-Kapelle Roßberg" und der Anschaffung einer neuen Kaffeemaschine gelang es Kassiererin Irmgard Schmid, ein kleines Plus auszuweisen. Als neues Mitglied bei den Landfrauen Schenkenzell/Kaltbrunn wurde Petra Czech begrüßt. Nach zwei Austritten und zwei Todesfällen sank die Mitgliederzahl leicht auf 52.

Auch das Jahresprogramm 2019 hat es wieder in sich. Am Schmotzigen Donnerstag treffen sich die Landfrauen zum Altweiber-Frühstück bei Mitglied Brigitte Sum. Zum Thema "Frauen im Wald" gibt es bei den Vogtsbauernhöfen Gutach eine Führung. "Lasst euch überraschen", warb die Vorsitzende um rege Teilnahme. Im April erhalten die Landfrauen von Experte Hubert King auf dem Sulgener Lienberg Unterstützung beim kreativen Arbeiten mit Weiden. Ein Angebot vom örtlichen Imker Martin Janetzko, mit ihm Bienenwachskerzen herzustellen, wurde gerne ins Programm aufgenommen.

Um Naturseife und Bauernhofpädagogik geht es bei einem Vortrag in Schuttertal. Was eine gute Freundschaft ausmacht, erklärt Referentin Ursula Baur in ihrem Vortrag "Mit mir und mit dir". Da die Resonanz beim Datschkuchenbacken bei Elke Jehle im Vorderen Müllerswald unvermindert groß ist, wird der Beitrag zum Kinderferienprogramm beibehalten.

In die Welt des Dressings werden die Landfrauen von Markus Müller aus Offenburg eingeführt. Am Sonntag, 29. September, geht es gemeinsam mit dem landwirtschaftlichen Ortsverein zu den Strohskulpturen nach Höchenschwand. Eine Fackelwanderung im November führt zur Schnapsbrennerei von Uli Sum auf dem Rinkenbachhof und mit dem Besuch des Weihnachtsmarkts in Baden-Baden schließt das Jahr ab.

Neben Bürgermeister Heinzelmann dankte auch Ortsvorsteher Gerhard Schmider den Landfrauen für ihr Engagement in der Gemeinde. Da er im Oktober in Ruhestand gehe, werde er bei den Kommunalwahlen im Mai nicht mehr antreten, gab er bekannt.

Nachdem die Vorsitzende den offiziellen Teil der Hauptversammlung beendet hatte, lauschten die Mitglieder aufmerksam dem Reisebericht ihres Manns Thomas Schenk über Neuseeland. Der langjährige Bürgermeister hatte nach seinem freiwilligen Amtsende im Januar 2018 seinen Traum einer Fahrrad-Tour durch den Inselstaat in die Tat umgesetzt und viel zu seinen circa 1000 geschossenen Bildern und Filmsequenzen zu erzählen.

Sein Plan, täglich etwa 60 Kilometer mit dem Rad zurückzulegen, habe er bald aufgeben müssen. Eine Entfernung von 150 Kilometer von Ort zu Ort ohne Bewohntes sei keine Seltenheit gewesen. Die Bevölkerung von 4,5 Millionen konzentriere sich stark auf die Städte. Einfach das Zelt aufbauen und übernachten wie im Schwarzwald gehe nicht, da nahezu jedes Grundstück eingezäunt sei.

Besonders aufgefallen seien ihm viele Einkaufsläden wie in Deutschland vor 40 Jahren, fast nur kleine Einfamilienhäuser, tolle Wildnis, kochende Geysire, faszinierende Fjorde, Volksmusik und Kuckucksuhren. Viele Gebäude in Neuseeland müssten bis 2022 ihre Erdbebensicherheit nachweisen, sonst drohe der Zwangsabbruch, berichtete Schenk.