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Pavillon wird zum Eheschließungsort ernannt

Das Ja-Wort können sich Heiratswillige in Schenkenzell künftig nicht mehr nur im Rathaus geben. Der Gemeinderat hat den Weg frei gemacht, den Pavillon in Heilig Garten zum Eheschließungsort zu ernennen.

Schenkenzell. Dafür war eine förmliche Widmung nötig, mit der sich die Gemeinderäte am Mittwoch beschäftigten. "Früher waren Trauungen außerhalb des Standesamts gar nicht möglich", erinnerte Bürgermeister Bernd Heinzelmann. Nun möchte die Gemeinde ihr Angebot an Trauungs-Standorten um den Pavillon im Freizeitgelände ergänzen (wir berichteten). Er erläuterte zunächst, welche rechtlichen Voraussetzungen dafür notwendig sind.

So muss bei Eheschließungen unter freiem Himmel unter anderem sichergestellt sein, dass die Öffentlichkeit ausgeschlossen werden kann, die standesamtlichen Unterlagen nicht beschädigt werden und die Datensicherheit eingehalten wird. All das könne bei Hochzeiten im Pavillon gewährleistet werden.

Eine kurzfristige Verlegung ins Trauzimmer, der Sitzungssaal des Rathauses, sei, "wenn’s sehr stark regnet oder hagelt", möglich, so Heinzelmann. "Durch die Sperrung des Freigeländes während der Trauung kann einer Gefahr für eine Störung der Amtshandlung vorgebeugt werden", hieß es von der Verwaltung weiter.

Das Freigelände wird für die Dauer der Trauung, für die etwa 20 Minuten veranschlagt werden, für die Öffentlichkeit gesperrt. An den beiden Zugängen – aus Richtung Bundesstraße und aus Richtung des Wohngebiets – sollen dann Hinweisschilder aufgestellt werden. "Auch der Spielplatz kann während der Zeit dann nicht genutzt werden", konkretisierte Heinzelmann.

Grünes Licht aus Rottweil

Aus dem alten Schulhaus werden Stühle und ein Tisch zur Verfügung gestellt. Deren Auf- und Abbau soll der Bauhof übernehmen. Die Anzahl der Stühle wird auf 15 begrenzt, "weitere Gäste müssten stehen", führte der Bürgermeister aus.

Der Standesamtsaufsicht vom Landratsamt Rottweil sei das Konzept für die Trauung in Heilig Garten vorgelegt worden, führte Hauptamtsleiterin Daniela Duttlinger aus. Von der Behörde habe es für den Standort grünes Licht gegeben.

Die für eine Trauung im Pavillon von der Verwaltung kalkulierte Gebühr liegt bei 120 Euro. Sie setzt sich aus der Arbeitszeit für die Mitarbeiter des Bauhofs (43 Euro), dem zusätzlichen Aufwand für den Standesbeamten (52 Euro) und dem Verwaltungsaufwand (25 Euro) zusammen. "Wir müssen noch genau abklären, ob dem Bauhof eine Stunde reicht oder ob wir mit eineinhalb Stunden rechnen müssen", sagte Heinzelmann. Schließlich müssten nicht nur die Stühle auf- und abgebaut werden, auch "der Pavillon muss ja entsprechend aussehen" und eventuell Müll entfernt werden.

Die Zusatzgebühr wird in der Verwaltungsgebührensatzung der Gemeinde festgelegt. Die Satzungsänderung wird das Gremium erst in einer der kommenden Sitzungen beschließen.

Die Räte stimmten dem Vorschlag, den Pavillon als Eheschließungsort zu widmen, einstimmig zu.